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Politik

Österreich hat - wieder einmal - die Wahl

4. Dezember 2016

Zum dritten Mal in diesem Jahr müssen die Bewohner der Alpenrepublik in die Wahllokale, um ihr künftiges Staatsoberhaupt zu bestimmen. Kann der junge Rechtspopulist diesmal den alten Ex-Grünen-Chef schlagen?

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Wahlplakate für die Präsidenschaftswahl in Österreich (Foto: Imago/Eibner )
Bild: Imago/Eibner

Ins Rennen um den Posten des Bundespräsidenten gehen der frühere Chef der österreichischen Grünen, Alexander Van der Bellen (72), und der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer (45). Die Mehrheit der Wahllokale öffnete um 07.00 Uhr morgens, die letzten Büros sollten um 17.00 Uhr schließen. Dann wurde auch mit ersten Trends zum Wahlausgang gerechnet. Gegen 17.15 Uhr wird eine erste Hochrechnung erwartet. Sollte es ein knappes Rennen zwischen den beiden Bewerbern geben, wird der Sieger erst nach Auszählung der Briefwahlstimmen feststehen. Die erfolgt am Montag.

Erste Runde wegen Unregelmäßigkeiten annulliert

In der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl im April war Hofer auf Platz eins gelandet, bei der Stichwahl im Mai lag Van der Bellen dann knapp vorn. Wegen Unregelmäßigkeiten wurde diese Stichwahl jedoch annulliert. Dieses Mal dürfen exakt 6.399.572 Österreicher wählen gehen. Das sind 17.065 mehr als beim ersten Wahlgang im Frühjahr. Das liegt unter anderem daran, dass alle Jugendlichen, die in der Zwischenzeit das Wahlalter von 16 Jahren erreicht haben, dazugekommen sind. Auch unter den Österreichern, die im Ausland leben, haben sich deutlich mehr Menschen ins Wählerverzeichnis eintragen lassen. Ihre Zahl ist von 42.830 auf nun 56.539 gewachsen. Zugleich sind seit dem vergangenen Stichtag rund 45.000 Österreicher verstorben. Die Zahl der Briefwähler ist im Vergleich zum 22. Mai um 20 Prozent auf 708.000 gesunken.

Van der Bellen in Städten vorn, Hofer auf dem Land

Die erste Stichwahl hatte Van der Bellen mit nur 30.863 Stimmen Vorsprung gegen Hofer gewonnen. Van der Bellen bekam 50,35 Prozent der Stimmen, Hofer erreichte 49,65 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei vergleichsweise hohen 72,75 Prozent. Van der Bellen hatte alle neun Landeshauptstädte erobert. Besonders in Wien war der Zuspruch für ihn groß. Hier erhielt er ein Viertel seiner Stimmen. Auf dem Land konnte Hofer in den meisten Wahlbezirken punkten und erreichte teilweise 80 Prozent.

Die international stark beachtete Wahl wird zeigen, ob die Rechtspopulisten ihren europaweiten Höhenflug fortsetzen können.Der Bundespräsident kann in Österreich zumindest auf dem Papier einen erheblichen Einfluss auch auf die Tagespolitik nehmen. So kann er die Regierung entlassen und die Vereidigung eines Kabinetts oder einzelner Minister verweigern. Die Wahl gilt dementsprechend als Weichenstellung für eine künftige Regierungsbeteiligung der zuwanderungs- und EU-kritischen FPÖ. Sie ist die aktuell populärste politische Kraft in Österreich.

sti/haz (afp, dpa)