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Venezuela muss Exxon 1,6 Milliarden Dollar zahlen

10. Oktober 2014

Venezuela kommt die Verstaatlichungspolitik seines verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez teuer zu stehen: Es muss Exxon eine Milliardensumme zahlen - und das könnte erst der Anfang sein.

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Exxon Logo in New York Archiv 2006
Bild: picture-alliance/dpa

Venezuela muss Exxon Mobil nach einem jahrelangen Konflikt um verstaatlichte Ölfelder eine Milliarden-Entschädigung zahlen. Die Schlichtungsstelle der Weltbank, das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID), sprach dem Ölriesen 1,6 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) zu, wie es am Donnerstag auf seiner Internetseite mitteilte.

Exxon hatte allerdings mehr als zehn Milliarden Dollar gefordert. Die Aktien von Exxon gingen am Donnerstag mit einem Minus von fast drei Prozent aus dem New Yorker Handel.

Venezuela hatte 2007 Ölfelder verstaatlicht, an denen Exxon Mobile beteiligt war. Vor der Verstaatlichung war eine Partnerschaft zwischen Exxon und dem Staatsbetrieb Petroleos de Venezuela SA (PDVSA) gescheitert. Der US-Ölkonzern sieht sich enteignet. Der staatliche Ölkonzern PDVSA lehnte eine Stellungnahme zu dem Urteilsspruch ab.

Bildgalerie über das Leben des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez
Chávez - drohte den USA wegen Streit mit Exxon mit einem ÖlembargoBild: picture-alliance/dpa

Weitere Verfahren anhängig

Venezuela zählt zu den größten Erdöl-Exporteuren Südamerikas. Im Zusammenhang mit den Verstaatlichungen stehen noch weitere Entscheidungen des internationalen Schiedsgerichts aus. Diese könnten das Land zu milliardenschweren Zahlungen verpflichten.

Venezuela ist zwar 2012 aus dem Abkommen mit der Weltbank zur Schlichtung von Investitionsstreitigkeiten ausgetreten, die Verfahren, die sich auf die Zeit davor beziehen, haben jedoch eine rechtlich bindende Wirkung.

Der verstorbene Präsident Hugo Chávez hatte auch die größten Stahl- und Zementwerke des Landes verstaatlicht. Die größte Telekommunikationsgesellschaft Venezuelas befindet sich ebenfalls in staatlicher Hand. Vor sieben Jahren übernahm der Staat die Kontrolle über vier große Ölprojekte im Orinoco-Delta und legte sich so mit ausländischen Ölkonzernen an.

jw/bea (afp, dpa, rtr)