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Politik

Oppositionspolitiker in Chiles Botschaft

5. November 2017

Diesmal wagte der Vizepräsident des venezolanischen Parlaments diesen Schritt. Das Oberste Gericht hatte zuvor Freddy Guevaras Immunität aufgehoben, um dem Gegner von Staatschef Maduro den Prozess machen zu können.

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Vizepräsident des venezolanischen Parlaments Freddy Guevara
Bild: picture alliance/AA/C. Becerra

Einer der Anführer der venezolanischen Opposition, Freddy Guevara, ist in die chilenische Botschaft in Caracas geflohen. Guevara, Vizepräsident des entmachteten Parlaments in Caracas, befinde sich seit Samstag in der Residenz des chilenischen Botschafters, teilte das Außenministerium in Santiago de Chile mit. Er habe den Botschafter um Schutz gebeten, weil er um seine Sicherheit und seine körperliche Unversehrtheit fürchte.

Schon sechs Oppositionelle in der Botschaft

Das Oberste Gericht Venezuelas hatte erst am Freitag die Immunität Guevaras aufgehoben, damit ihm wegen der Massenproteste gegen Staatschef Nicolás Maduro der Prozess gemacht werden kann. Ihm wird Anstachelung zu Straftaten vorgeworfen. Guevara ist bereits der sechste Oppositionelle in Venezuela, der sich in die chilenische Botschaft geflüchtet hat. Unter ihnen sind vier Richter, die sich später ins Ausland absetzen konnten und inzwischen politisches Asyl in Chile erhalten haben.

Deutschland Berlin Merkel empfängt venezolanische Oppositionsführer
Guevara (re.) und Parlamtspräsident Borges (2. von re.) waren am 6. September zu Gast bei Kanzlerin Merkel in Berlin Bild: picture-alliance/dpa/AFP/T. Schwarz

Das venezolanische Parlament war im Juli mit der Einrichtung einer verfassunggebenden Versammlung durch Maduro entmachtet worden. Gemeinsam mit Parlamentspräsident Julio Borges hatte Guevara am 6. September in Berlin ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel geführt.

Mindestens 125 Tote, 5000 Festnahmen

In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen der linksnationalistischen Regierung unter Maduro und der Mitte-rechts-Opposition. Mindestens 125 Menschen wurden bei den Unruhen seit Anfang April getötet, nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden mehr als 5000 Menschen festgenommen. Die Opposition legt Maduro die schwere Wirtschafts- und Versorgungskrise in dem lateinamerikanischen Land zur Last.

sti/ie (afp, ap)