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Venezuelas Ärzte im Kampf für mehr Medikamente

11. März 2014

Nun hat die Protestwelle in Venezuela auch den Ärztestand erreicht. Die Mediziner beklagen auf der Straße den Arzneimittel-Mangel vor allem in den Kliniken. Denn sie wissen nur zu gut, dass "nicht nur Kugeln töten".

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Ärzte demonstrieren am 10.03. in Venezuelas Hauptstadt Caracas gegen Engpässe in Kliniken (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

In Venezuela sind hunderte Ärzte und Medizinstudenten gegen Engpässe in Krankenhäusern auf die Straße gegangen. Die Demonstranten versammelten sich am Montag in weißen Kitteln auf einem Platz in der Hauptstadt Caracas. "Nicht nur Kugeln töten, sondern auch der Mangel an Medikamenten", stand auf einem Plakat. Als die Demonstranten mit einer riesigen venezolanischen Flagge zum Sitz des Vize-Präsidenten im Stadtzentrum ziehen wollten, wurden sie von Sicherheitskräften gestoppt. Nach Angaben der Behörden war der Protestzug nicht genehmigt worden.

Keine Beschränkungen für Pro-Maduro-Demo

Für eine Demonstration von Regierungsanhängern nur wenige Straßen weiter gab es keine Einschränkungen. Im Präsidentenpalast Miraflores überreicht Präsident Nicolás Maduro später 2500 jungen Ärzten ihre Diplome.

Im Osten von Caracas kam es am Abend eneut zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei. Radikale Protestierende warfen Steine und Brandsätze. Die Polizei setzte Tränengas und Schrotgewehre, um die Demonstranten auseinander zu treiben. Auch in anderen Städten Venezuelas fanden Protestkundgebungen gegen Maduros Regierung statt.

Panama im Visier von Venezuelas Führung

Seit Anfang Februar gehen Gegner des sozialistischen Staatschefs nahezu täglich aus Protest gegen grassierende Kriminalität, korrupte Behörden und die Wirtschaftsmisere in ihrem Land auf die Straße. Die Zahl der bei gewaltsamen Zusammenstößen getöteten Menschen wird mit mindestens 20 angegeben, Hunderte erlitten Verletzungen. Maduro macht eine von den USA unterstützte "Verschwörung" gegen seine Regierung für das Aufbegehren verantwortlich.

Venezuelas Außenminister Elías Jaua forderte unterdessen Panama auf, sich nicht in die inneren Angelegenheiten seines Landes einzumischen, wenn es an einer Normalisierung der bilateralen Beziehungen interessiert sei. Caracas hatte vorige Woche die diplomatischen Beziehungen zu Panama abgebrochen. Hintergrund war eine von Panama gestartete und von Venezuela massiv kritisierte Initiative bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) für eine Sondersitzung zu den Unruhen in Venezuela.

sti/uh (afp, dpa)