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Verärgerter Künstler kauft eigene Werke zurück

27. November 2003
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Damien Hirst, der erfolgreichste britische Konzept-Künstler, hat nahezu ein Drittel seines eigenen Frühwerks von dem Privatsammler Charles Saatchi zurückgekauft. Wie viel er dafür bezahlen musste ist unbekannt. In der britischen Presse wurde am Donnerstag (27.11.) über eine Millionensumme spekuliert. Als Ursache für den "noch nicht da gewesenen Vorgang" (The Independent) gilt ein Streit zwischen dem Künstler und seinem Entdecker.

Saatchi, der den Großteil von Hirsts Werken besitzt, hatte sein neues Museum am Londoner Themseufer in diesem Jahr mit einer Hirst-Retrospektive eröffnet. Schon dies hatte Hirst durch Nicht-Erscheinen boykottiert. In der Presse hieß es, dem Künstler habe unter anderem missfallen, dass seine provokanten Arbeiten in einem hundert Jahre alten Verwaltungsgebäude ausgestellt wurden.

Aus Saatchis Umfeld hieß es: "Es ist eine wunderbare Umkehrung der Rollen. Der Künstler ist so reich geworden, dass er sein Werk von seinem eigenen Mäzen zurückkaufen kann." Hirsts Vermögen wird inzwischen auf etwa 50 Millionen Euro geschätzt. Seine letzte Ausstellung in der Londoner «White Cube Gallery» brachte 16 Millionen Euro ein. Eines seiner Werke, eine Vitrine mit Tierschädeln, wurde vor kurzem bei einer Auktion in den USA für 1,6 Millionen Dollar versteigert.

Trotz des Verkaufs behält die Saatchi Gallery jedoch die wichtigsten Werke von Hirst, die als Herzstück der Sammlung gelten. Dazu gehören präparierte Tiere wie ein Hai und eine Kuh. Dagegen soll Hirst seinen von Fliegen umschwirrten, verwesenden Kuhkopf zurückgefordert haben; allein dieses Werk wird auf nahezu zwei Millionen Euro geschätzt.