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Verband Entwicklungspolitik: Bundesregierung soll Entwicklungsziele nicht aus den Augen verlieren

5. Januar 2005

VENRO-Sprecher im Interview von DW-WORLD.DE

https://p.dw.com/p/656R


Der Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) hat die Entscheidung der Bundesregierung, 500 Millionen Euro für die Flutopfer in Südasien zur Verfügung zu stellen, begrüßt und zugleich an das Bundeskabinett appelliert, an den so genannten Millenniums-Entwicklungszielen festzuhalten. In einem Interview von DW-WORLD.DE, dem Internet-Angebot der Deutschen Welle, sagte VENRO-Vorstandsmitglied Jürgen Lieser, die von der Bundesregierung im Jahr 2000 zusammen mit der internationalen Staatengemeinschaft eingegangene Verpflichtung, extreme Armut und Hunger in der Welt bis zum Jahr 2015 zu halbieren, dürfe "nicht aus den Augen verloren werden: Hier gibt es noch erhebliche Defizite."


Lieser kritisierte zugleich private Einzelinitiativen, die im Katastrophengebiet helfen wollten. "Es fehlt nicht an Helfern vor Ort." Auch Sachspenden lehnte der VENRO-Sprecher ab. "Ich möchte nicht wissen, wie viele sinnlose Hilfsgüter sich an den Knotenpunkten stapeln." So sei einer Organisation vor wenigen Tagen eine Ladung Pilzsuppe angeboten worden, die aber den Menschen in Not nicht helfe. Er setze vielmehr auf die rund 20 Organisationen, die Mitglied im Koordinierungsausschuss des Auswärtigen Amtes seien.


Lieser bemängelte darüber hinaus die Hilfsorganisation der Bild-Zeitung ‚Ein Herz für Kinder‘. Diese Organisation sei in keinem Koordinierungsgremium vertreten. "Außerdem frage ich mich, mit welchem Sachverstand hier Hilfe verteilt wird." Medien seien sehr wichtig für Hilfsorganisationen beim Einwerben von Spendengeldern, sollten aber nicht selbst als Helfer auftreten, so Lieser zu DW-WORLD.DE.

5. Januar 2005
03/05