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Verbot einer deutschen Skulptur in Venedig schlägt Wellen

17. Juni 2005
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Der deutsche Künstler Gregor Schneider, dessen Skulptur "Cube Venice 2005" bei der Kunstbiennale am Canal Grande verboten wurde, sieht eine Fehlinterpretation als Grund für die Entscheidung. Er habe mit dem 15 Meter hohen Kubus auf dem Markusplatz nicht die Kaaba in Mekka rekonstruieren, sondern lediglich Assoziationen herstellen wollen, sagte Schneider. "Das Verbot basiert auf einer Fehlinterpretation und wird weder dem Kunstprojekt noch den Gefühlen der islamischen Welt gerecht. Letztlich werden durch das Verbot erst weitere Ängste geschürt."

Er habe bis heute keine offizielle Ausladung seitens der Biennale-Macher bekommen, erklärte der Künstler. Hintergrund des Verbots seien nicht Sicherheitsbedenken, sondern politische Gründe, zitierte Schneider aus einem Schreiben von Biennale-Präsident Davide Croff an ihn. Ihm sei auch nicht erlaubt worden, im Katalog der 51. internationalen Kunstschau in einem Künstler-Statement zu erklären, warum sein Werk nicht realisiert wurde. Stattdessen sind im Katalog die ihm gewidmeten Seiten komplett schwarz gedruckt.