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Verbraucherpreise erneut leicht gestiegen

30. März 2015

Die Gefahr einer Deflation in Deutschland scheint gebannt: Die Verbraucherpreise stiegen im März so kräftig wie seit vier Monaten nicht mehr - obwohl die niedrigen Energiepreise wieder dämpfend wirkten.

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Deutschland Symbolbild Inflation Frau mit Einkaufsbeutel
Bild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

Die Inflationsrate lag im März bei 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag (30.03.2015) mitteilte. Mieten und Dienstleistungen kosteten mehr als ein Jahr zuvor, während Heizen und Tanken nicht mehr ganz so günstig war wie zuletzt. Die Teuerung verharrt klar unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Im Januar waren die Verbraucherpreise in Deutschland mit 0,4 Prozent erstmals seit 2009 gesunken, ehe sie im Februar um 0,1 Prozent anzogen.

Gedrückt wird die Inflation von günstigeren Preisen für Heizöl, Benzin und Diesel: Energie kostete im Schnitt 5,7 Prozent weniger als im März 2014. Allerdings hatte sich Energie im Februar noch um 7,3 Prozent und im Januar sogar um 9,0 Prozent verbilligt. Wohnungsmieten verteuerten sich um 1,3 Prozent. Für Dienstleistungen mussten 1,2 Prozent mehr bezahlt werden. Ein Grund hierfür ist Ökonomen zufolge der seit Jahresbeginn geltende Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde. Unternehmen versuchten, steigende Personalkosten an die Verbraucher weiterzugeben.

Die anziehende Inflation kommt der EZB gelegen: Sie hat in diesem Monat mit dem Kauf von Staatsanleihen begonnen, um mit der Flut billigen Geldes die Gefahr einer Deflation - einem für die Wirtschaft schädlichen Preisverfall auf breiter Front - in der Euro-Zone zu bannen. Die niedrige Inflation befeuert gemeinsam mit steigenden Löhnen den privaten Konsum in Deutschland. Das bedeutet spürbare Kaufkraftgewinne. Das Konsumklima ist deshalb derzeit so gut wie seit mehr als 13 Jahren nicht mehr.

ul/hmf (rtr, dpa, afp)