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Verhaltensauffällig durch Nikotin

4. Dezember 2009
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Eine Frau raucht eine Zigarette (Foto: dpa)
Ganz schlecht, vor allem für den Nachwuchs: Glimmstengel während und nach der SchwangerschaftBild: picture-alliance/ dpa

In den 60er Jahren haben viele Frauen noch munter Zigaretten gepafft wenn sie schwanger waren, weil sie nicht wussten, dass Nikotin dem Kind schaden kann. Das ist allerdings jetzt schon länger bekannt und immer wieder gibt es Studien darüber, wie genau denn Nikotin die Entwicklung des Kindes beeinflussen kann.

Forscher der Uni München und des Helmholtz Zentrums haben jetzt nachgewiesen, dass Kinder, die vor und nach der Geburt dem Tabakrauch ausgesetzt sind, ein höheres Risiko haben, verhaltensauffällig zu werden.

Nikotin ist ein Entwicklungshemmer

Am größten ist dieses Risiko, wenn tatsächlich beides zutrifft, also die Mutter während der Schwangerschaft raucht und das Kind anschließend danach in den ersten zehn Entwicklungsjahren in einer Raucherumgebung aufwächst. Dann ist das Risiko doppelt so hoch, dass das Kind hyperaktiv wird, später einmal an Aufmerksamkeitsdefiziten leidet oder gestörte Beziehungen zu Gleichaltrigen entwickelt.

Kinder, die nur vor der Geburt durch Tabakrauch belastet wurden, haben ein 1,9-fach erhöhtes Risiko, Kinder, die erst nach der Geburt in einer Raucherumgebung leben, ein 1,3-fach erhöhtes Risiko. Für die Studie griffen die Forscher auf Daten von 5991 Kindern zurück, die zwischen 1995 und 1998 geboren wurden. Sie untersuchten auch die soziale Lage von Familien um einen Zusammenhang zwischen Verhaltensauffälligleiten und sozial schwierigen Familienumständen auszuschließen.

Autorin: Marlis Schaum/idw/www.helmholtz-muenchen.de

Redaktion: Marcus Bösch