1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Verheerender Anschlag im Irak

28. Februar 2005

Bei einem schweren Bombenanschlag in der irakischen Stadt Hilla sind am Montag nach offiziellen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden. Über 130 weitere wurden verletzt.

https://p.dw.com/p/6JAV
Was vom Auto des Attentäters übrig bliebBild: AP/APTN

Ein Selbstmordattentäter habe eine Autobombe im Stadtzentrum gezündet, teilte das Allgemeine Krankenhaus von Hilla mit. Der Anschlag habe einer Klinik gegolten, in der sich Polizeianwärter medizinisch untersuchen lassen müssen. Die Klinik selbst sei durch eine Betonmauer geschützt. Da sie aber in einem belebten Marktviertel liege, seien zahlreiche Frauen und Kinder unter den Opfern, hieß es. Es ist einer der schwersten Anschläge seit Kriegsbeginn vor zwei Jahren.

Opfer vor dem Krankenhaus

Die Opfer standen vor einem Krankenhaus an, wo sie sich einem obligatorischen Gesundheitstest vor dem Eintritt in den Staatsdienst unterziehen wollten. Die Rettungskräfte waren mit der Versorgung der Opfer völlig überfordert, zunächst waren nur sechs Krankenwagen im Einsatz.

Angehende Polizisten und Soldaten werden immer wieder Ziel von Anschlägen. Die Aufständischen werfen ihnen vor, mit den ausländischen Streitkräften zu kollaborieren. Erst am Sonntag hatte die Regierung in Bagdad bekannt gegeben, dass Syrien einen Drahtzieher des Aufstandes aufgegriffen und ausgeliefert habe. Ob ein Zusammenhang zwischen der Festnahme des Halbbruders von Saddam Hussein, Sabawi Ibrahim al Hassan, und dem Anschlag besteht, war zunächst nicht klar.

Ein zweiter Anschlag ereignete sich an einem Kontrollposten der Polizei in Mussajjib. Dort kam nach Polizeiangaben mindestens ein Polizist ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt. Mussajjib liegt 30 Kilometer nördlich von Hilla. In Bagdad wurde ein US-Soldat an einem Kontrollposten erschossen, wie die US-Armee am Montag erklärte. Der Zwischenfall ereignete sich am Sonntagabend. (sams)