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Verhärtete Fronten in Sri Lanka

8. Januar 2009

Vor einer Woche marschierten Truppen der srilankischen Armee in Kilinochchi ein. Eine strategisch wichtige Stadt, denn Kilinochchi war zehn Jahre lang fest in der Hand der sogenannten "Befreiungstiger" der LTTE.

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Unerwünscht im eigenen Land: tamilische Binnenflüchtlinge in Sri LankaBild: dw/Kruchem

Seit dem Einmarsch in Kilinochchi nimmt die Armee die Rebellen nach eigenen Angaben immer weiter in die Zange. Der Ton zwischen beiden Seiten hat sich deutlich verschärft. So gilt die LTTE in Sri Lanka neuerdings wieder als Terrororganisation. Seit dem Waffenstillstandsabkommen von 2002 hatte die Regierung in Colombo auf diese Einstufung verzichtet. Das Nachbarland Indien, die Europäische Union und die USA behandeln die Rebellenorganisation schon seit Jahren als Terroristen. Dass jetzt auch Sri Lankas Regierung wieder zu dieser Sprachregelung zurückkehrt, zeigt, wie erbittert der Konflikt geführt wird. Seit einem Vierteljahrhundert herrscht Bürgerkrieg auf der Insel im Indischen Ozean. Seitdem kämpft die tamilische Minderheit für einen autonomen Staat im Norden Sri Lankas. Mehr als 70.000 Menschenleben hat der Konflikt bislang gefordert. Und Zeichen, dass sich die Lage bald wieder entspannen könnte, gibt es nach Ansicht von Prof. Dr. Joachim Betz kaum. Im Gespräch mit dem FOKUS ASIEN findet der Südasien-Experte vom Hamburger Giga-Institut für Asien-Studien deutliche Worte: "Ein Vermittlungsprozess kann nur stattfinden, wenn zwei Parteien miteinander reden. Wenn aber die eine Partei - in diesem Fall die srilankische Regierung - die andere nicht anerkennt, dann ist jede Hoffnung auf eine Lösung vergebens."

Benazir Bhuttos Töchter trauern am Grab ihrer Mutter
Benazir Bhuttos Töchter Bakhtawar (re.) und Asifa am Grab ihrer MutterBild: AP

Rappen gegen den Schmerz

Benazir Bhutto gilt seit ihrer Ermordung in Pakistan als Heldin. Als die pakistanische Politikerin, die das Land zurück zu Demokratie, Freiheit und Stabilität führen wollte, aber durch die brutale Gewalt ihrer Gegner daran gehindert wurde. Politisch beerbt hat sie ihr Mann, der neue Staatspräsident Asif Ali Zardari. Der hatte es als trauernder Witwer geschickt verstanden, die Wählerstimmen der Bhutto-Anhänger für sich zu gewinnen. Jetzt macht wieder ein Mitglied der Familie Bhutto von sich reden - Benazirs Tochter, Bhaktawar Bhutto Zardari. Die 18jährige hat einen Rap-Song geschrieben zum Andenken an ihre Mutter. Das musikalische Trauerwerk ist auf You-Tube zu sehen und zu hören - und in Pakistan gefällt es längst nicht jedem.

"Chinenglisch" auf dem Vormarsch

Englisch lernen in China
Besonders vor den Olympischen Spielen waren alle Chinesen aufgefordert, Englisch zu lernenBild: picture-alliance/dpa

In Deutschland hat die CDU gerade eine Debatte darüber angefangen, ob Deutsch als Staatssprache im Grundgesetz festgeschrieben werden soll. Ein politischer Seitenhieb auf die vielen Subkuturen, die eine Migrationsgesellschaft mit sich bringt. Aber auch der Versuch, eine Barriere gegen den Einfluß der Weltsprache Englisch zu errichten. Nun verändert sich ja nicht nur das Deutsche durch die Einflüsse anderer Sprachen. Auch dem modernen Chinesisch - zum Beispiel - hört man die wachsende Globalisierung an. Doch die Chinesen nehmen das gelassen.

Redaktion: Nicola Reyk / Esther Broders