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Verluste bei niedrigen Umsätzen

Andreas Becker12. Februar 2002

Der Handel verlief auch heute ruhig und verhaltenen. Händler sagten, der Börse fehlten viele Marktteilnehmer aus dem Rheinland. Wegen des Karnevals waren die gar nicht erst zur Arbeit erschienen.

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Ganz so bunt wie in Rio geht's beim deutschen Karneval nicht zu. Schon gar nicht in Frankfurt.Bild: AP

Am Frankfurter Aktienmarkt begann der Handel zunächst freundlich. Dann drehten die Börsenbarometer aber schnell ins Minus, und auch die Tatsache, dass viele Händler weger des Karnevals heute in Kostümen zur Arbeit kamen, konnte den Kursverfall nicht bremsen. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 4885 Punkte. Am Neuen Markt gab der Nemax-50- Index 1,4 Prozent auf 1076 Zähler ab.

Eine Hiobsbotschaft gab es am Neuen Markt. Carrier 1, ein Telekom-Ausrüster aus Luxemburg, gab seine Zahlungs-unfähigkeit bekannt. Die Aktie brach darauf um fast 50 Prozent ein. Im Jahr 2000 gehörte Carrier 1 zu den größten Börsengängen des Jahres.

Bei den Standardwerten drückte ein verhaltener Ausblick des kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel auf die Stimmung. Besonders die Technologiewerte im DAX, die am Morgen noch in der Gewinnzone gelegen hatten, waren davon betroffen. Papiere von Epcos verloren drei Prozent.

Auch die Telekom verzeichnete zunächst starke Einbußen, konnte die Verluste dann aber begrenzen. Am Ende blieb ein leichtes Minus von etwas über einem Prozent. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation hatte am Dienstag zwei Missbrauchsverfahren gegen die Telekom bekannt gegeben, in denen die Vertragsbedingungen für Mietleitungen und den Zugang zum Endkunden untersucht werden.

Dagegen legten die Papiere der Deutschen Post um über ein Prozent zu. Die Post-Papiere profiterten von dem optimistischen Unternehmensausblick des US-Wettbewerbers FedEx, hieß es an der Börse.

Zu den Verlierern im DAX gehörten auch die Versorger. Die Aktien von RWE und E.ON verbilligten sich um knapp zwei Prozent. Die Papiere von E.ON litten unter Gerüchten, die Allianz wolle sich in Kürze von ihrer Beteiligung von über zehn Prozent an dem Energie-Riesen trennen. Der Hintergrund: E.ON hatte bereits im letzten Jahr angekündigt, den britischen Konkurrenten Powergen samt dessen US-Töchter für acht Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Experten zufolge könnte die US-Börsenaufsicht SEC zur Bedingung machen, dass die Allianz ihren Anteil an E.On reduzieren muss.

Die HypoVereinsbank, einer der Hauptgläubiger der hoch verschuldeten Kirch-Gruppe, plant nach Informationen aus Branchenkreisen, den Anteil der Kirch-Gruppe am Axel-Springer-Verlag für über eine Milliarde Euro zu übernehmen. Die Aktie der Bank gab heute leicht nach.

Am Rentenmarkt verlor der Bund-Future 0,11 Prozent auf 107,61 Punkte. Der Rentenmarkt-Index Rex gab um 0,05 Prozent auf 112,77 Zähler nach. Die Umlaufrendite betrug erneut 4,78 Prozent.

Die Schlußkurse der 30 DAX-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 78,00 -0,22
Allianz 252,75 -4,75
BASF 43,70 -0,10
Bayer 34,47 -0,51
Bay. HypoVereinsbank 33,72 -0,34
BMW 40,56 -0,24
Commerzbank 18,30 -0,23
DaimlerChrysler 42,76 -0,48
Degussa 33,15 0,66
Deutsche Bank 67,79 -1,03
Deutsche Post 15,42 0,22
Deutsche Telekom 15,74 -0,23
E.ON 57,16 -0,87
Epcos 43,66 -1,24
Fresenius Medical Care 68,14 0,39
Henkel 64,00 -0,20
Infineon Technologies 24,82 -0,23
Linde 51,40 0,40
Lufthansa 16,85 0,16
MAN 25,48 0,33
Metro 38,01 -0,22
MLP 64,77 0,14
Münchener Rück 271,65 -3,30
Preussag 32,05 -0,01
RWE 41,20 -1,03
SAP 156,60 0,95
Schering 65,79 -0,87
Siemens 65,45 -1,53
ThyssenKrupp 16,19 -0,09
VW 50,88 -1,12

Die Referenzkurse der EZB für einige Devisen. Ein Euro entspricht:

0,8753 US-Dollar
116,95 jap. Yen
0,6136 brit. Pfund