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Verschnaufpause im DAX

Thomas Kirschning22. August 2002

Gewinnmitnahmen haben den Deutschen Aktienindex DAX am Donnerstag (22. August 2002) zwischenzeitlich ins Minus gedrückt.

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Bild: APTN

Am Nachmittag setzte sich allerdings wieder Kauflaune durch. Das Börsenbarometer schloß knapp ein Prozent oder 38 Punkte höher auf 3907. Am Neuen Markt legte der Auswahlindex NEMAX 50 um 2,3 Prozent oder 12 Punkte auf 522 zu.

Nach dem Überspringen der 3900-Punkte-Marke sei dem DAX die Puste ausgegangen, sagten Frankfurter Händler. Viele Anleger nähmen nach dem deutlichen Anstieg vom Vortag die Gewinne wieder mit.

Mit einem kräftigen Kursgewinn von 4,9 Prozent hielten sich ThyssenKrupp-Papiere an DAX-Spitzenfeld. Der Industrie- und Stahlkonzern hatte mit dem am Morgen vorgelegten Vorsteuerergebnis die Erwartungen der Analysten übertroffen. Tagessieger im Dax blieben TUI mit plus 6,2 Prozent.

Das schwache 2. Quartal hat die Gewinnprognosen des Gase- und Anlagenspezialisten Linde durchkreuzt und den Aktienkurs mit über fünf Prozent ins Minus gedrückt. Umsatz und Konzernergebnis gingen im zweiten Quartal 2002 stärker zurück als in den ersten drei Monaten. Vor allem die Sparte Fördertechnik und Gabelstapler verbuchte bei Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang deutliche Rückgänge. "Das Ergebnis vor Steuern wird das Niveau des Jahres 2001 nicht erreichen", teilten die Wiesbadener am Donnerstag mit. 2001 hatte Linde 505 Millionen Euro Gewinn gemacht.

Von den 30 größten deutschen börsennotierten Konzernen haben ein Drittel in der abgelaufenen Berichtssaison die oftmals schon niedrigen Erwartungen der Analysten verfehlt. Viele Firmen mussten der schwachen Konjunktur Tribut zollen und nahmen ihre Jahresprognosen zurück.

Vor allem die Finanzdienstleister haben in einer insgesamt durchwachsenen Berichtssaison hätten enttäuscht, sagen Analysten. Erstaunlich resistent hätten sich indes viele Industriefirmen gezeigt. Für positive Überraschungen hätten DaimlerChrysler, BMW, BASF sowie Adidas-Salomon gesorgt, die dank der Fußball-Weltmeisterschaft der Konsumflaute im deutschen Einzelhandel trotzen konnten. DaimlerChrysler und Lufthansa hoben bislang als einzige der 30 Dax-Werte ihre Jahresplanungen an.

Angesichts des konjunkturellen Umfeldes zeigten sich viele Konzerne eher pessimistisch für das Gesamtjahr und hoffen dann, auf Basis niedriger Erwartungen zum Jahresende zu überraschen, so Analysten, da sei auch Taktik mit im Spuel. Von den 28 der 30 Dax-Werte, die ihre Quartalsergebnisse bereits veröffentlicht haben, haben zehn Firmen ihre Jahresprognose gesenkt. 13 Gesellschaften bestätigten ihre Planung, drei Firmen gaben keinen detaillierten Ausblick bekannt. Während zwölf Konzerne die Analystenerwartungen bei den Quartalszahlen übertroffen haben, enttäuschten neun Firmen. Sieben Gesellschaften lagen im Rahmen der Analystenschätzungen.

Die Umlaufrendite wurde von der Bundesbank drei Stellen niedriger mit 4,52 Prozent ermittelt.

Die Schlusskurse im Dax wie immer ohne Gewähr:

adidas-Salomon 80,00 (+ 2,50)
Allianz 148,50 (+ 6,08)
BASF 41,96 (+ 0,81)
Bayer 24,89 (+ 0,59)
HypoVereinsbank 23,68 (+ 0,43)
BMW 39,55 (- 0,17)
Commerzbank 11,71 (+ 0,18)
DaimlerChrysler 46,93 (- 0,07)
Degussa 29,57 (- 0,91)
Deutsche Bank 64,70 (+ 0,51)
Deutsche Post 10,69 (+ 0,04)
Deutsche Telekom 11,70 (- 0,04)
E.ON AG 53,51 (+ 0,71)
EPCOS 17,10 (+ 0,49)
Fresenius Med. Care 31,93 (+ 0,08)
Henkel 69,05 (- 0,12)
Infineon Techno 13,49 (+ 0,49)
Linde 44,05 (- 2,35)
Lufthansa 13,75 (+ 0,48)
MAN 20,81 (+ 0,64)
Metro 27,39 (+ 0,14)
MLP 16,96 (- 0,10)
Münchener Rück 199,40 (+ 1,40)
TUI AG 23,00 (+ 1,35)
RWE 38,33 (+ 0,60)
SAP 87,65 (+ 2,15)
Schering 58,19 (+ 0,02)
Siemens 52,74 (- 0,26)
ThyssenKrupp 13,95 (+ 0,65)
VW 48,90 (- 0,68)

Ausgwählte Devisennotierungen aufgrund der Referenzkurse der Europäischen Zentralbank - danach kostete ein Euro:

US-Dollar 0,9770
Brit. Pfund 0,6395
Schw. Franken 1,4691
und Japan. Yen 116,24