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Politik

Hindu-Politikerin zieht ins Parlament ein

4. März 2018

In Pakistan ist zum ersten Mal eine Vertreterin der untersten Hindu-Kaste in den Senat gewählt worden. Krishna Kumari Kohli gewann überraschend ein Mandat für die sozialdemokratische Pakistanische Volkspartei.

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Pakistan Krishna Kumari
Bild: picture-alliance/AP Photo/P. Masih

Krishna Kumari Kohli (Artikelbild) gehört der hinduistischen Dalit-Kaste an, den ehemaligen sogenannten Unberührbaren. Sie sei der Partei dankbar für ihre Nominierung, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Die Politikerin führt ihren Wahlerfolg auf ihre Eltern zurück, die sie ermutigten, zu studieren. Nach dem Studium arbeitete sie für eine Nichtregierungsorganisation, bevor sie der oppositionellen Pakistanischen Volkspartei (PPP) beitrat. Künftig will sie sich in ihrer politischen Arbeit für die Rechte der am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen einsetzen. Besondere Schwerpunkte ihre Arbeit sollten Frauenrechte sowie die Themen Gesundheit und Bildung sein, sagte sie.

Zwei Prozent Hindus in Pakistan

Hindus stellen rund zwei Prozent der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung Pakistans. Die meisten Hindus flohen 1947 vom Gebiet des heutigen Pakistans nach Indien. Damals erfolgte nach dem Ende der britischen Herrschaft in Indien und der Teilung des Landes ein Bevölkerungsaustausch zwischen dem mehrheitlich hinduistischen Indien und dem muslimischen Pakistan. Hindus in Pakistan leben meist politisch und wirtschaftlich am Rande der Gesellschaft. Häufig werden sie durch die muslimische Mehrheit diskriminiert.

Siegerin der Wahl wurde die regierende Muslimliga-Nawaz (PML-N). Sie gewann 15 Sitze hinzu und kommt nun auf 33 der 104 Senatsmandate, gemeinsam mit ihren Verbündeten verfügt sie damit über eine komfortable Mehrheit. An zweiter Stelle kommt die PPP, während die Pakistan Tehreek-e-Insaf des ehemaligen Cricketstars Imran Khan weiter an Zustimmung verlor. Sie landete auf dem dritten Platz.

Die PML-N des ehemaligen Premierministers Nawaz Sharif war bei der Oberhauswahl unter erschwerten Bedingungen angetreten. Nach seiner Absetzung als Regierungschef im vergangenen Juli wegen Korruption hatte das Oberste Gericht Sharif auch vom Vorsitz seiner Partei ausgeschlossen. Damit war seine Kandidatenliste ungültig, die Bewerber mussten daraufhin als Unabhängige antreten.

cgn/jj (afp, ap)