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Verwandte besuchen inhaftierte Reporter

2. Januar 2011

Die beiden im Iran inhaftierten deutschen Journalisten durften elf Wochen nach ihrer Festnahme ihre Angehörigen treffen. Die Bundesregierung hatte den Verwandten-Besuch mit der Führung in Teheran ausgehandelt.

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Iran - Gefängnis-Gang mit Zellen. (Foto: Lizenz frei Quelle: asre-no)

Die zwei seit elf Wochen im Iran inhaftierten deutschen Reporter haben nach Angaben des Auswärtigen Amtes Besuch von ihren Familienangehörigen erhalten. Das Treffen habe in Täbris stattgefunden, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in der Nacht zum Dienstag (28.12.2010) in Berlin.

Verhandlungen zwischen den Regierungen

Außenminister Guido Westerwelle (Archivfoto: apn)
Dankte seinem iranischen Kollegen: Außenminister WesterwelleBild: AP

Außenminister Guido Westerwelle dankte seinem iranischen Amtskollegen für seine Unterstützung. Die Bundesregierung dränge aber weiter auf die baldige Rückkehr der beiden Landsleute nach Deutschland, zitierte die Sprecherin den Minister weiter.

Zuvor hieß es bereits, Westerwelle habe mehrfach mit seinem iranischen Kollegen gesprochen. Daraufhin sei es zu einem Treffen der Angehörigen mit dem iranischen Außenminister Ali Akbar Salehi gekommen, bei dem dieser eine rasche Begegnung mit den Inhaftierten in Täbris zugesagt habe.

Das Auswärtige Amt hatte vor dem Treffen den iranischen Botschafter einbestellt. Die Bundesregierung habe dabei ihren Unmut darüber deutlich gemacht, dass trotz mehrmaliger Zusicherungen Teherans ein solches Treffen über das Weihnachtswochenende nicht zustande gekommen sei, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin.

Treffen bereits an Weihnachten geplant

Nach Angaben der "Bild am Sonntag" ("BamS") waren die Schwester eines "BamS"-Reporters sowie die Mutter des inhaftierten Fotografen Heiligabend nach Teheran gereist. Westerwelle hatte den Iran in der Zeitung aufgefordert, ein Treffen "noch während der Weihnachtstage" zu ermöglichen. Bereits für den ersten Weihnachtstag war nach Angaben des Auswärtigen Amts von iranischer Seite eine Begegnung angekündigt, dann aber telefonisch abgesagt worden. Grund sei gewesen, dass die Reporter noch nicht von Täbris nach Teheran verlegt worden waren.

Die beiden Reporter waren am 10. Oktober in der Provinzhauptstadt Täbris im Nordwesten des Landes bei dem Versuch verhaftet worden, den Sohn und den Anwalt von Sakineh Mohammadi-Aschtiani zu interviewen, die wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt worden ist. Sie sollen gegen Visa-Regelungen verstoßen haben.

Autor: Frank Wörner (dpa, rtr, afp)
Redaktion: Hans Ziegler