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Vettel auch mit defektem Auto schnell

19. Juni 2015

Vettel muss die beiden freien Trainingseinheiten frühzeitig beenden. Beim zweiten freien Training ist er aber der Schnellste. Sein alter Rennstall fährt nur hinterher und auch insgesamt gibt es Probleme in der Formel 1.

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Sebastian Vettel beim Training zum Großen Preis von Österreich (Foto: EPA/HERBERT NEUBAUER)
Bild: picture-alliance/dpa/E. Neubauer

Insgesamt kann Sebastian Vettel mit dem Verlauf der freien Trainingseinheiten zum Großen Preis von Österreich in Spielberg zufrieden sein. Im zweiten Training fuhr er im Ferrari den dominanten Mercedes-Silberpfeilen davon und entschied die Einheit für sich. Allerdings konnte er weder das erste noch das zweite Training planmäßig beenden.

Am Morgen war für Vettel nach nur 22 Minuten Schluss. Der vierfache Formel-1-Weltmeister musste seinen Ferrari nach technischen Problemen verlassen und aussteigen. Sein Auto wurde abgeschleppt. Er hatte offenbar Probleme mit dem Antrieb seines Wagens.

Ähnlich lief es am Nachmittag. Vettel schied erneut frühzeitig aus, weil es wieder mit der Technik seines Boliden haperte. Er konnte jedoch Nico Rosberg noch auf den zweiten Platz verweisen. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton wurde nur fünfter und Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen landete auf dem dritten Platz. Ferrari scheint es im Rennen am Sonntag (14 Uhr MESZ) mit den Silberpfeilen aufnehmen zu können.

Das erste freie Training konnte Rosberg im Mercedes für sich entscheiden. Der Vizeweltmeister setzte sich mit rund drei Zehntelsekunden Vorsprung gegenüber dem aktuellen WM-Spitzenreiter und Silberpfeil-Teamkollegen Hamilton durch.

Renault-Motoren bereiten Red Bull Probleme

Red Bull wurde derweil auf der hauseigenen Strecke strafversetzt. Die beiden Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat müssen beim Rennen am Sonntag (Start 14 Uhr MESZ) jeweils zehn Positionen weiter hinten starten. In beiden Autos muss beim siebten Saisonlauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft bereits der fünfte Motor eingesetzt werden. Laut Reglement dürfen aber in der gesamten Saison nur maximal vier Motoren eigesetzt werden. Die Renault-Motoren der Red Bulls laufen aber überhaupt nicht rund - der Rennstall soll sogar schon über einen Wechsel des Motorenlieferanten nachdenken.

Formel 1 Daniil Kvyat (Foto: Clive Mason/Getty Images)
Red Bull ist nicht konkurrenzfähigBild: Getty Images/C. Mason

Auch der ehemalige Ferrari-Star Fernando Alonso musste bei seinem McLaren-Honda mehrere Motorenkomponenten austauschen. Die Strafe dafür ist hart: 20 Plätze nach hinten in der Startaufstelllung. Da Alonso der Musik in dieser Saison hinterherfährt und ohnehin meist weit hinten starten muss, wird er diese Vorgabe kaum erfüllen können. Daher dürfte es für ihn zusätzliche Zeitstrafen während des Rennens geben.

Formel 1 leidet unter Zuschauerverlust

Doch nicht nur Red Bull und Alonso stecken in der Krise. Die gesamte Formel 1 leidet unter Attraktivitätsverlust und Zuschauerschwund. Der Große Preis in Österreich ist nicht ausverkauft, das Interesse an der Formel 1 schwindet. Von den Fahrern und vom Chef Bernie Ecclestone werden immer wieder die neuen, leisereren und umweltfreundlicheren Hybrid-Motoren dafür verantwortlich gemacht. Das dürfte aber nicht der einzige Grund sein.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone zeigt mit Finger (Foto: EPA/DIEGO AZUBEL)
Formel-1-Chef Bernie EcclestoneBild: picture-alliance/epa/D. Azubel

Die finanziellen Unterschiede zwischen den Teams sind groß, Überraschungen sind selten, Langeweile ist vorprogrammiert. Der Formel-1-Chef will aber nicht eingreifen. Er sieht die Hinterbänkler-Teams selber in der Pflicht - die Formel 1 funktioniere wie die freie Wirtschaft. Ecclestone fällt ein vernichtendes Urteil: "Diesen Leuten ginge es genauso, wenn sie eine stinknormale Firma managen würden: Sie sind nicht in der Lage, ein Unternehmen ordentlich zu führen".

Mitverantwortlich dafür, dass die Zuschauertribünen nicht ausverkauft sein werden, sind sicherlich aber auch die hohen Ticketpreise. Mindestens 200 Euro muss man für eine Karte am Wochenende hinlegen. Dass das nicht viele für ein Rennen bezahlen wollen, bei dem der Ausgang mit einem der Mercedes-Boliden ganz vorne mehr oder weniger vorher feststeht, ist klar.

tm/asz (sid, dpa, SZ)