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Vettel wird nicht Rosberg-Nachfolger

6. Dezember 2016

Ihn hätte Mercedes sicher gern im Silberpfeil gesehen: Ex-Weltmeister Sebastian Vettel. Doch der deutsche Formel-1-Pilot sagt ab, und Mercedes muss sich nach einem anderen Ersatz für Nico Rosberg umsehen.

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Ungarn Formel 1 Grand Prix 2016 Ungarn Sebastian Vettel
Bild: Reuters/L. Balogh

Nach dem überraschenden Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg ist Mercedes auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Das Cockpit des führenden Formel-1-Rennstalls ist attraktiv, doch der infrage kommende Kandidatenkreis klein: Mercedes will einen Siegfahrer. Ein Kandidat ist bereits aus dem Rennen.

Alonso? Angeblich "sehr glücklich" bei McLaren

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat einen Wechsel von Ferrari-Star Sebastian Vettel als Nachfolger von Rosberg ausgeschlossen. Der Heppenheimer hatte zuletzt auf seinen für 2017 gültigen Vertrag bei der Scuderia verwiesen. Auf die Frage, ob Vettel damit von einer Kandidatenliste runter sei, antwortete Wolff im Interview der Deutschen Presse-Agentur: "Ja, wir respektieren die Verträge, die die Fahrer mit anderen Teams haben. Wir würden auch nicht wollen, dass sich unsere Fahrer nach der nächstbesten Gelegenheit umdrehen. Für diese Situation sind die Verträge da, und das respektieren wir."

Kaum realistisch dürfte der Wechsel eines anderen Ex-Weltmeisters sein. Fernando Alonso kommt aus seinem Vertrag bei McLaren nicht heraus. "Wir haben einen Vertrag mit Fernando, und er ist sehr glücklich", sagte der neue McLaren-Chef Zak Brown. "Natürlich möchte er Rennen gewinnen, genauso wie wir auch, aber ich bin über dieses Szenario nicht besorgt." Alonso hat zwei frustrierende Aufbaujahre bei McLaren hinter sich, besitzt aber noch einen Vertrag bis Ende 2017. Dem Vernehmen nach sind darin keine Ausstiegsklauseln enthalten.

Wehrlein? Die zukunftsweisende Entscheidung

Spanien Barcelona Manor Racing MRT05
Wehrlein, "die mutige Entscheidung"? Vielleicht ist er die richtige Wahl für Mercedes.Bild: picture alliance / LAT Photographic/A. Staley

Den ebenfalls als Rosberg-Nachfolger gehandelten Manor-Fahrer Pascal Wehrlein würde der Mercedes-Motorsportchef gerne noch in einem kleineren Rennstall reifen sehen. "Wenn ich eine Weihnachtswunschliste machen würde, dann würde ich mir bei ihm noch ein Jahr oder zwei Jahre wünschen in einem Mittelfeldteam", sagte Wolff. "Aber die Weihnachtswunschliste ist für mich in diesem Jahr entfallen. Insofern gilt es, einen guten Kompromiss zu finden. Vielleicht müssen auch wir eine mutige Entscheidung treffen, so wie Nico es getan hat."

Vielleicht deutet Wolff diese damit bereits an. Wehrlein wäre die zukunftsweisende Entscheidung. Und der 22-Jährige selbst wäre sofort an Bord: "Das Team weiß, dass ich liebend gerne für sie fahren würde, die Tests waren großartig", sagte Wehrlein. "Ich will sie aber auch nicht jeden Tag anrufen und fragen, was jetzt passiert. Ich will nicht nerven." Er stehe bereit, wenn der Rennstall meine, er sei die "richtige Person". Wehrlein stammt aus dem Mercedes-Nachwuchsprogramm, 2016 absolvierte er seine Formel-1-Debütsaison bei Manor. 

Verstappen? Red Bull sagt: "Denkt gar nicht erst an ihn"

Austin F1 Grand Prix of USA Max Verstappen
Enfant terrible, aber was für eins: Verstappen wäre sicher ein Mercedes-Wunschkandidat, aber er kommt nicht.Bild: Getty Images/L. Baron

Ein anderes Talent wird Mercedes nicht loseisen können: Max Verstappen. Der erst 19-jährige Ausnahme-Pilot hat bei Red Bull einen Vertrag bis 2018 und wird mit allen Mitteln vom Getränke-Rennstall gehalten. "Denkt gar nicht erst über unsere Piloten nach", schrieb Red-Bull-Teamchef Christian Horner an Niki Lauda und Mercedes. Und Verstappen selbst sagt: "Für mich ist das alles überhaupt nicht interessant." Er will vielmehr im Red Bull 2017 wieder ganz vorne mitzufahren.

Das gilt im Übrigen auch für Teamkollege Daniel Ricciardo. "Irgendjemand wird ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk bekommen, das hat Nico gut hingekriegt", sagte der Australier zum Abschied von Nico Rosberg. An sich selbst hat er dabei sehr wahrscheinlich aber nicht gedacht. Auch er hat einen Vertrag bis 2018 bei Red Bull und hofft auf ein Wiedererstarken des Ex-Weltmeister-Rennstalls.