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Videos: Kriegsverbrechen: Anklage gegen Karadzic (23.10.2009)

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Karadzic will den Strafgerichtshof boykottieren

Zu umfangreich die Völkermord-Anklage, zu schnell das Vorverfahren, und das Gericht hält er sowieso für unfair: Der einstige bosnische Serbenführer Karadzic will seinen Prozessauftakt vor dem UN-Strafgerichtshof für Ex-Jugoslawien boykottieren. Am Montag soll das Verfahren beginnen. Karadzic muß sich wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien- Krieges Mitte der 90 ger Jahre verantworten. Das Gericht in Den Haag wird zudem über Karadzic` Schuld an Massenmorden, wie dem Massaker von Srebrenica, verhandeln.

Die Opfer kämpfen gegen das Vergessen

Den Prozessauftakt am Montag will er boykottieren- das UN- Tribunal für Ex- Jugoslawien in Den Haag hält Radovan Karadzic für unfair. Doch es wird ihm nichts helfen. Schwer sind die Verbrechen, die dem ehemaligen bosnischen Serbenführer zur Last gelegt werden. Taten während des Bosnienkrieges von 1992- 95, in dem mehr als 100.000 Menschen starben und rund 2,2 Milionen vertrieben wurden. Karadzic soll mitverantwortlich gewesen sein, dass bosnische Muslime und Kroaten aus Bosnien- Herzegowina vertrieben wurden, weil die Serben das Gebiet allein für sich beanspruchten. Er ist angeklagt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Massenmord. Etwa 450 Zeugen wurden für den Prozess angehört, ihre Aussagen lassen sich auf rund einer Million Seiten nachlesen. Sie hoffen, dass Karadzic jetzt endlich zur Verantwortung gezogen wird:

Ein Stimmungsbild aus Belgrad

Karadzic will sich, wie sein einstiger Kriegsverbündeter, der ehemalige jugoslawische Präsident Milosevic, selbst verteidigen. Ein 20-köpfiges Juristenteam berät ihn. Karadzic will Aufmerksamkeit- auch bei seinen eigenen Landsleuten. Viele Serben jedoch hoffen, dass er endlich zur Verantwortung gezogen wird, und der Anschluß an die EU, an den Westen gelingt. Nur bei den ewig Gestrigen in Belgrad kann Karadzic noch punkten.

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