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Politik

Viele Tote bei Anschlag in Kabul

21. November 2016

Wieder Gewalt in Afghanistans Hauptstadt: Ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz IS sprengte sich mitten in einer Moschee in die Luft und tötete etliche Gläubige.

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Afghanistan Anschlag auf Moschee in Kabul
Bild: Reuters/O. Sobhani

Ein Selbstmordattentäter hat sich in der Moschee Bakir Olum im Westen der afghanischen Hauptstadt Kabul in die Luft gesprengt. Dabei wurden nach Angaben der Polizei mindestens 30 Menschen getötet, Mindestens 80 weitere wurden verletzt. Unter den Toten seien auch Kinder. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, möglicherweise seien noch mehr Opfer zu beklagen. Die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich zu der Tat, wie das IS-Sprachrohr Amak über das Internet mitteilte. Weitere Details wurden nicht genannt.  

Weiter teilte der Ministeriumssprecher mit, dass sich Angehörige der schiitischen Minderheit in der Moschee anlässlich des 40. Tages nach dem schiitischen Aschura-Fest zum Gebet versammelt hätten. Polizeiautos brachten Verletzte in Krankenhäuser, berichtete der Sender 1TV.  Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verurteilte den Anschlag als "unverzeihliche Tat". Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah bezeichnete die Tat als Kriegsverbrechen. 

Bisher gab es in Afghanistan nur wenige Auseinandersetzungen zwischen den Sunniten und der schiitischen Minderheit. Der IS versucht jedoch zunehmend, Spannungen zwischen den Religionsgruppen zu schüren.

Bereits Mitte Oktober wurden bei einem Attentat auf eine schiitische Moschee in Kabul 14 Menschen getötet. Im Juli starben 80 Teilnehmer bei einem Anschlag auf einen Protestzug von Schiiten in Kabul. Der IS bekannte sich später zu dieser Tat.

Der schiitische Feiertag Arbain findet 40 Tage nach dem Aschura-Fest statt, bei dem des Todes von Imam Hussein bei der Schlacht von Kerbela im Jahr 680 gedacht wird. Zu Aschura und Arbain gibt es immer wieder Anschläge sunnitischer Extremistengruppen auf Schiiten.

as/ml (afp, rtr, dpa)