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Viele Tote bei Anschlag in Inguschetien

17. August 2009

Die im Nordkaukasus gelegene russische Teilrepublik Inguschetien ist von einem neuen schweren Anschlag erschüttert worden: Ein Selbstmordattentäter riss in der Stadt Nasran mindestens zwanzig Menschen mit in den Tod.

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Das bei einem Anschlag weitgehend zerstörte Polizeihauptqauartier in Nasran in Inguschetien
Das bei einem Anschlag weitgehend zerstörte Polizeihauptqauartier in Nasran in InguschetienBild: AP

Dies teilte das inguschetische Innenministerium am Montag (17.08.2009) mit. Mindestens 60 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Der Täter sei mit einem mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in das Polizeihauptquartier in Nasran gerast. Durch die Explosion wurden auch angrenzende Häuser schwer beschädigt. Es brach ein Feuer aus, das stundenlang wütete. Bislang bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Immer mehr Gewalt in der Region

Karte der Kaukasus-Region (DW-Grafik)
Karte der Kaukasus-Region

Die Gewalt im russischen Nordkaukasus - vor allem in den Republiken Inguschetien, Tschetschenien und Dagestan - hat in den vergangenen Wochen wieder deutlich zugenommen. In der kaukasischen Vielvölkerregion kämpfen islamische Extremisten für eine Loslösung von Moskau. Inguschetien mit seinen rund 500.000 Einwohnern ist die kleinste der Unruherepubliken.

Am Mittwoch vergangener Woche war der inguschetische Bauminister Ruslan Amerchanow in seinem Büro in der Hauptstadt Magas von zwei Männern ermordet worden. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Mitte Juli war die in Tschetschenien entführte Menschenrechtsaktivistin Natalja Estemirowa in Inguschetien ermordet aufgefunden worden.

Anschlag auf Präsidenten der Teilrepublik

Am 22. Juni hatte der Präsident Inguschetiens, Junus-Bek Jewkurow, bei einem Selbstmordanschlag lebensgefährliche Verletzungene erlitten. Drei seiner Leibwächter waren getötet worden. Jewkurow, der sich derzeit noch in einem Moskauer Sanatorium von den Anschlagsfolgen erholt, wird nach Angaben seines Sprechers Ende August nach Inguschetien zurückkehren und die Amtsgeschäfte wieder aufnehmen. (wl/sam/dpa/rtr/afp)