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Viele Tote bei Zugunglück auf Java

2. Oktober 2010

In Indonesien sind beim Zusammenstoß zweier Züge mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Waggons waren entgleist und umgestürzt. Zahlreiche Fahrgäste wurden eingeklemmt.

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Unglücksstelle (Foto: AP)
Helfer suchen in den Trümmern nach Opfern des UnglücksBild: AP

Die Rettungskräfte mussten mit schwerem Gerät vorgehen, um die Toten und Verletzten aus den Trümmern zu bergen. Nach Angaben des Verkehrsministeriums kamen bei dem Unglück am Samstag (02.10.2010) im Norden der indonesischen Insel Java 36 Menschen ums Leben. Mehr als 30 wurden verletzt.

Ermittlungen dauern an

Nach Einschätzung der Polizei war menschliches Versagen mit der Grund, dass es zu dem Zusammenstoß kommen konnte. In den frühen Morgenstunden war im Bahnhof von Petarukan bei Pemalang ein Reisezug, der unterwegs nach der weiter östlich liegenden Stadt Surabaya war, auf einen wartenden anderen Zug aufgefahren. In Petarukan endet die bis dahin zweigleisige Streckenführung und geht über zu nur noch einem Gleis.

Laut ersten Ermittlungen hatte der Lokomotivführer zum Zeitpunkt des Aufpralls noch keine Erlaubnis erhalten, in den Bahnhof einzufahren. Die genauen Umstände werden noch von einem Expertenteam aus Jakarta geklärt.

Wracks zerstörter Waggons; im Vordergrund Trümmerteile (Foto: AP)
Trümmerlandschaft am Bahnhof von PetarukanBild: AP

Fahrgäste aus Zug geschleudert

Durch die Wucht des Aufpralls waren mehrere Waggons aus den Schienen katapultiert worden und hatten sich überschlagen. Zahlreiche Fahrgäste wurden eingeklemmt. Ein Anwohner berichtete, dass er durch den Unfall aus dem Schlaf gerissen worden sei. "Plötzlich hörte ich einen lauten Aufprall und dann viele schreiende, weinende Menschen", sagte er. Viele Insassen seien aus dem Zug geschleudert worden.

Bergung verzögerte sich

Die einheimischen Medien berichteten, die Rettungskräfte seien erst spät am Unfallort eingetroffen. Außerdem hätten sie zunächst nicht die geeignete Ausrüstung gehabt, um die in den zusammengedrückten Waggons eingeschlossenen Menschen herauszuholen. Der Sprecher der staatlichen Eisenbahngesellschaft, Sugeng Priyono, sagte, die benötigen schweren Maschinen hätten erst herangeschafft werden müssen.

In Indonesien ereignen sich häufig Verkehrsunfälle. Als Gründe werden schlechte Infrastruktur, niedrige Sicherheitsstandards und Korruption genannt.

Autorin: Eleonore Uhlich (afp, dapd, rtr)
Redaktion: Christian Walz