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Vier WM-Medaillen für das deutsche Team

12. August 2017

Super-Saturday für das DLV-Team bei der Leichtathletik-WM in London: Im Hürdenlauf und im Zehnkampf gibt es zweimal Bronze und einmal Silber. Und dann wird auch noch Speerwerfer Johannes Vetter Weltmeister.

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16th IAAF World Athletics Championships London 2017 Johannes Vetter
Bild: Getty Images/M.Steele

Johannes Vetter heulte schon vor seinem letzten Wurf vor Freude, Sekunden später sank der neue Weltmeister überglücklich zu Boden: Der deutsche Speer-Rekordhalter hat bei der Leichtathletik-WM in London in einem wahren Final-Krimi triumphiert und das erste Gold für das DLV-Team geholt. Für Thomas Röhler platzte hingegen der Medaillen-Traum - der Olympiasieger wurde nur Vierter. Vetter siegte am vorletzten Tag der Titelkämpfe mit bereits im ersten Versuch erzielten 89,89 Metern. In einem hochklassigen Wettbewerb verwies der 24-Jährige den starken Tschechen Jakub Vadljech (89,73) knapp auf Platz zwei. Dessen Landsmann Petr Frydrych verbesserte sich im letzten Durchgang auf 88,32 Meter und schnappte damit Röhler (88,26) Bronze weg.

Freudentränen gab es auch bei Pamela Dutkiewicz. Die deutsche Athletin gewann Bronze über 100 Meter Hürden. Nach 12,72 Sekunden musste sich die 25-Jährige in London nur Weltmeisterin Sally Pearson aus Australien (12,59) und Peking-Olympiasiegerin Dawn Harper-Nelson (12,63) aus den USA geschlagen geben. Pearson hatte vor fünf Jahren in London Olympia-Gold gewonnen. "Ich war in einem Flow. Es ist mir zwar ein kleiner Fehler passiert, aber es hat gereicht. Ich kann es gar nicht glauben", sagte Dutkiewicz, ehe sie sich auf die Ehrenrunde machte.

Im Zehnkampf gab es gleich zwei Medaillen für das deutsche Team zu bejubeln. Rico Freimuth gewann Silber in der Königsdisziplin der Leichtathletik. Zwei Jahre nach Bronze in Peking musste sich der 29-Jährige diesmal mit 8564 Punkten nur dem neuen Weltmeister Kevin Mayer (8768) aus Frankreich geschlagen geben, Bronze sicherte sich sein Landsmann Kai Kazmirek (8488). Letztmals standen vor 30 Jahren zwei deutsche Zehnkämpfer auf dem WM-Podium, in Rom holte damals Torsten Voss Gold für die DDR vor Siegfried Wentz (BRD). Weltrekordler, Olympiasieger und Titelverteidiger Ashton Eaton (USA) hatte nach den Spielen in Rio seine Karriere beendet.

Großbritannien London - IAAF Weltmeisterschaft: Rico Freimuth
Nach Olympia-Bronze jetzt WM-Zweiter: Rico FreimuthBild: picture-alliance /AP/T. Ireland

Unterdessen hat Großbritanniens Laufheld Mo Farah sein angestrebtes Triple-Double vor heimischen Publikum verpasst. Acht Tage nach seinem Sieg über die 10.000 Meter musste der 34-Jährige nach sechs Jahren in einem großen 5000-Meter-Rennen wieder eine Niederlage einstecken, der Jahres-Weltbeste Muktar Edris aus Äthiopien schnappte ihm nach 13:32,79 Minuten Gold weg. Für Farah blieb nach einem dramatischen Rennen nur Silber (13:33,22). Dritter wurde der US-Amerikaner Paul Chelimo (13:33,30).

Großbritannien London - Mo Farah enttäuscht nach 5000m lauf
Läuft ab jetzt nur noch Marathon: Mo FarahBild: picture-alliance/KEYSTONE/J.-C. Bott

"Es war ein gutes Rennen. Ich bin einfach nur glücklich, Mo geschlagen zu haben. Vielleicht war er heute ein bisschen müde nach den 10.000 Metern", sagte Edris. 2011 hatte Farah Silber über 10.000 Meter geholt und danach eine nie dagewesene Dominanz entwickelt - unter anderem hatte er 2012 und 2016 bei Olympia jeweils beide Langstrecken gewonnen. Nach dieser Saison will sich Farah ganz auf den Marathon konzentrieren.

Jungfleisch verpasst knapp ein Podiumsplatz

Beim Hochsprung hat die deutsche Athletin Marie-Laurence Jungfleisch den undankbaren vierten Platz belegt. Sie überflog 1,95 Meter. Damit verpasste Jungfleisch den erhofften zweiten Zwei-Meter-Sprung ihrer Karriere und ihr erstes internationales Edelmetall. Gold im Olympiastadion gewann wie erwartet Maria Lasizkene mit übersprungenen 2,03 Metern. Die Russin mit dem früheren Namen Kutschina startete unter neutraler Flagge, nachdem der Weltverband wegen des Dopingskandals nur 19 Athleten aus ihrem Land mit einer Sonderstartrecht ausgestattet hat. Silber ging mit 2,01 Meter an Julia Lewtschenko aus der Ukraine, Bronze an die Polin Kamila Licwinko (1,99).

sw/gri (dpa, sid)