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Vier wollen nach Berlin

22. März 2010

Bremen gegen Augsburg, Schalke gegen Bayern - ein Außenseiter, drei hochkarätige Teams. Lediglich Zweitligist Augsburg steht im DFB-Pokal-Halbfinale für die Idee, dass in diesem Wettbewerb alles möglich ist.

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Bremens Mesut Özil küsst 2009 den DFB-Pokal. Foto: AP
Darf Bremens Mesut Özil wieder den Pokal küssen?Bild: AP

Immerhin hat Pokalschreck FC Augsburg mit dem SC Freiburg und dem 1. FC Köln bereits zwei Bundesligisten aus dem Rennen geworfen. Doch jetzt wird es ganz schwer für den Zweitligisten. Die Mannschaft tritt an diesem Dienstag (23.03.2010) beim Pokalsieger von 2009, Werder Bremen, an. "Wir haben nur eine minimale Chance", sagt Trainer Jos Luhukay, "aber ich kann allen Fans versprechen, dass wir versuchen werden, sie wahrzunehmen."

Die Augsburger bejubeln im Pokal-Viertelfinale den Treffer Thurks zum 1:0 gegen Köln. Foto: picture-alliance/dpa
Die Augsburger bejubeln im Viertelfinale den Treffer Thurks zum 1:0 gegen Köln (Endstand 2:0)Bild: picture alliance/dpa

Da sie klar in der Außenseiterrolle sind, haben die Augsburger eigentlich nichts zu verlieren. "Wenn wir einen sehr guten Tag haben, können wir auch in Bremen gewinnen", meint Michael Thurk, mit 21 Treffern der Top-Torjäger der 2. Bundesliga und Garant vieler Augsburger Erfolge.

Halbfinale mit "Finalcharakter"

Bremens Mannschaft mit Pokal nach dem Sieg im Finale 2009. Foto: AP
Bremen will Cup verteidigenBild: AP

Der sechsmalige DFB-Pokalsieger aus Bremen ist gewarnt. Schließlich klopft der FC Augsburg als Tabellen-Zweiter ganz laut an die Tür der Bundesliga. "Für uns ist Augsburg fast schon ein Erstligist", sagt Werder-Vereinschef Klaus Allofs. Für den Titelverteidiger gehe es um mehr als nur die neuerliche Reise nach Berlin. Die Partie, so Allofs, habe "absolut Final-Charakter". Der Einzug ins Endspiel am 15. Mai wäre wahrscheinlich gleichbedeutend mit dem Ticket für das internationale Geschäft: Die beiden anderen Halbfinalisten, Schalke 04 und Bayern München, werden nämlich voraussichtlich in der nächsten Saison in der Champions League spielen. In diesem Fall würde der andere Teilnehmer des Pokalfinals, unabhängig vom Ausgang des Spiels, in der Europa League antreten.

Bayern-Trainer van Gaal will Triple

Bayern-Trainer van Gaal. Foto: picture-alliance/dpa
Van Gaal spuckt große TöneBild: picture alliance/dpa

Schalke ist derzeit Tabellen-Zweiter der Bundesliga, München mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Königsblauen Spitzenreiter. Zwei Teams auf Augenhöhe, insofern ist der Pokal-Knüller am Mittwoch (24.03.2010) in Gelsenkirchen so etwas wie ein erstes Endspiel vor dem Showdown in der Bundesliga. Bayern-Trainer Louis van Gaal gibt sich selbstbewusst: "Ich will alle drei Titel gewinnen" - also Champions League, Meisterschaft und DFB-Pokal. Die Generalprobe der Bayern für das Pokalhalbfinale auf Schalke ging jedoch gründlich daneben. Nach 19 Bundesligaspielen ohne Niederlage riss am vergangenen Samstag (20.03.2010) die Erfolgsserie. Die Bayern verloren 1:2 bei Eintracht Frankfurt. Dennoch blieben die Münchner Tabellenführer. Im Pokal aber heißt es: Alles oder nichts. Oder wie es Trainer van Gaal formuliert: "Wir bekommen die Gladiolen oder wir sind tot."

Zwei Duelle in anderthalb Wochen

Magath 2005 mit DFB-Pokal und Meisterschale. Foto: picture-alliance/dpa
Wieder ein Double für Magath?Bild: picture-alliance/dpa

Die Statistik spricht gegen Schalke. Siebenmal standen sich beide Teams im Pokal gegenüber, sechsmal setzten sich die Bayern durch - auch beim letzten Duell 2005. Damals schaffte Felix Magath als Trainer der Münchner das Double, heute ist er Coach der Schalker. "Ich will den Pokalsieg, das ist das klare Ziel", sagt Magath selbstbewusst. "Wenn wir die Bayern schlagen können, dann zu Hause." Anderthalb Wochen nach dem Pokalschlager treffen beide Teams erneut in Gelsenkirchen aufeinander: am 3. April, zum vielleicht vorentscheidenden Duell in der Bundesliga. Insofern könnte das Pokal-Halbfinale am Mittwoch schon ein kleiner Fingerzeig auf den Endspurt um den Meistertitel sein.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Wolfgang van Kann