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Viktor Juschtschenko: "Pathologische Zustände in der Ukraine!"

9. Oktober 2003

Präsidentschaftskandidat im Gespräch mit DW-RADIO/Ukrainisch

https://p.dw.com/p/49E4

"In der Ukraine herrschen pathologische Zustände, die eine normale politische Diskussion unmöglich machen." Das sagte Viktor Juschtschenko, Präsidentschaftskandidat der ukrainischen Opposition, im Interview mit DW-RADIO/Ukrainisch. Der frühere Regierungschef kritisierte auch den mangelnden Reformwillen der Präsidialadministration.

"Die eigentliche Bremse für jede politische Reform im Land ist die Verwaltung des Präsidenten", so Juschtschenko. "Den Kräften, die zurzeit die Macht haben, geht es vor allem darum, die bestehenden Verhältnisse zu konservieren."

Die Präsidialadministration versuche mit allen Mitteln, die für 2004 geplante Präsidentschaftswahl zu einer reinen Formsache zu machen. Das schade nicht nur dem Wahlprozess und dem Wahlergebnis, sondern dem Vertrauen der ukrainischen Bevölkerung in die Politik. Juschtschenko in der Deutschen Welle: "Wenn heute 56 Prozent der Menschen auf die Frage, ob sie daran glauben, dass die Wahlen unter demokratischen Bedingungen stattfinden werden, mit ‚Nein!’ antworten, dann bedeutet das: Unser größter Gegenkandidat ist die ‚Un-Demokratie’ in diesem Land."

Seit anderthalb Jahren gebe es auch eine politische Zensur von Seiten der Präsidialadministration. "Hätte mich vor zehn Jahren jemand gefragt, ob es in diesem Land je wieder eine politische Zensur geben wird, bei der die Präsidialverwaltung Direktiven an allen unabhängigen Medien ausgibt, hätte ich ihm ‚Nein!’ geantwortet. Aber ich habe mich geirrt. Heute existiert in der Ukraine politische Zensur", so Juschtschenko im deutschen Auslandsrundfunk.

9. Oktober 2003
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