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Ein Vertrauter Putins

13. September 2007

Wladimir Putin hat überraschend den Finanzexperten Viktor Subkow als neuen Ministerpräsidenten nominiert. In seiner neuen Funktion könnte der 65-Jährige die Favoritenstellung für die Präsidenten-Nachfolge einnehmen.

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Viktor Subkow
(Archivfoto von 2004)Bild: AP

Als "Beamten im Rentenalter" beschrieb die Internetzeitung "gazeta.ru" den designierten neuen russischen Regierungschef Viktor Subkow. Er hatte in den vergangenen Jahren als Leiter der Behörde für Finanzüberwachung die Geldwäsche im Land bekämpft. Für die russische Öffentlichkeit war Subkow bislang ein unbeschriebenes Blatt. Die Moderatorin des Moskauer Radiosenders "Echo Moskwy" kommentierte Subkows Nominierung: "Der ist bei uns noch nie auf dem Sender zu hören gewesen." In Russland gilt er vielen als Regierungschef für den Übergang.

Persönliche Nähe zu Putin

Seit 2001 baute Subkow seine Behörde für Finanzüberwachung auf und verzeichnete Erfolge im Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung von Terroristen. Doch seinen neuen Posten als Regierungschef des größten Flächenlstaates der Welt verdankt Subkow nach Meinung russischer Beobachter eher seiner persönlichen Nähe zum Präsidenten.

Der Ökonom sei einer der wenigen Politiker, die der Kreml-Chef zu seiner Geburtstagsfeier einlade, berichteten russische Medien. Anfang der 1990er-Jahre arbeitete Subkow unter Putin in der Stadtverwaltung von St. Petersburg. Subkows einzige Tochter ist mit dem Sohn von Anatoli Serdjukow verheiratet; der Chef der Steuerbehörde war im Februar 2007 ebenso überraschend zum Verteidigungsminister ernannt worden.

Vorher stellvertretender Minister

Der 1941 im Ural geborene Subkow studierte in den 1960er-Jahren in der Stadt Puschkin bei Leningrad (heute St. Petersburg) an der Wirtschaftsfakultät des dortigen Agrarinstituts. Anschließend leitete er einen staatlichen Agrarbetrieb. Nach seiner Zeit in der Stadtverwaltung der russischen Ostseemetropole wechselte er 1999 ins Finanzministerium nach Moskau, wo er bis 2004 stellvertretender Minister war und die Behörde für Finanzüberwachung aufbaute. (dpa/kas)