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Virtuelle Seidenstraße in Zentralasien

9. Juli 2009

Die Europäische Kommission unterstützt den Aufbau eines Forschungs-Netzwerks in den Ländern Zentralasiens. Bis Ende 2009 sollen sie sich auch an die europäischen Netzwerke anschließen.

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Neues Netz bietet ChancenBild: AP

Das Projekt hat den Namen CAREN - Cental Asian Research and Education Network. Die Idee: Die wissenschaftlichen Einrichtungen Kasachstans, Kirgisistans, Tadschikistans, Turkmenistans und Usbekistans sollen ein gemeinsames Informations-Netzwerk bilden und Zugang zu den Netzen in Europa erhalten. Jetzt haben sich die Verantwortlichen im kasachischen Almaty getroffen.

"Virtuelle Seidenstraße"

Die Europäische Union treibt seit langem die Vernetzung internationaler wissenschaftlicher Kräfte voran. Sie beteiligte sich auch an dem Projekt "Virtuelle Seidenstraße", das im Jahr 2001 vom NATO Science Committee eröffnet wurde. Schon damals hatte man sich vorgenommen, ein Wissenschafts- und Bildungs-Netzwerk in den Ländern Zentralasiens und des Kaukasus zu schaffen. In Kasachstan hat die Idee schon gefruchtet: Die Universitäten in zehn kasachischen Städten haben sich einem Computer-Netzwerk anschlossen. Bis Ende des Jahres sollen acht weitere Hochschulen hinzukommen.

Boris Japarow ist verantwortlich für das kasachische Wissenschafts- und Bildungs-Netzwerk KazRENA (Kazakh Research and Educational Networking Association). Ihm zufolge ist aus dem kasachischen Uni-Netzwerk nun die Initiative entstanden, eine landesweite elektronische Bibliothek der Universitäten einzurichten. "Jede Hochschule entwickelt bislang ihre eigenen elektronischen Lehrbücher, weil es im Lande nicht genug von ihnen gibt, vor allem nicht in kasachischer Sprache", sagt Japarow. Mitunter wisse die eine Uni nicht, welche Lehrbücher die andere habe, womöglich sogar in ein und derselben Stadt. Das Internet mache es möglich, die Ressourcen im ganzen Land in einer gemeinsamen Datenbank zu bündeln.

Einzigartige Informationen

Das Projekt CAREN stellt eine Fortsetzung der "Virtuellen Seidenstraße" dar und soll mehr als 200 Universitäten und Forschungsinstitute in ganz Zentralasien vernetzen. Nach Angaben des Vertreters der Europäischen Kommission, Bernhard Fabianek, zeigen Wissenschaftler aus Zentralasien und Europa Interesse an dem Projekt. "Beispielsweise wollen sich Vertreter eines europäischen Instituts zur Erforschung der Atmosphäre an unserem Projekt beteiligen, denn wir haben, wie sie sagen, Zugang zu einzigartigen Informationen, die es nur hier in der zentralasiatischen Region gibt", sagte Fabianek.

Autorin: Olga Kornejewa / Markian Ostaptschuk
Redaktion: Birgit Görtz