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Alte Musik im modernen Sound

29. Dezember 2009

Die Kombination ist einmalig: Saxophon meets Cembalo. Und das in Stücken vom Barockmeister Antonio Vivaldi. Experten für Alte Musik liefern einen faszinierenden Sound.

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Portrait des Komponisten Antonio Vivaldi mit seinem Lieblingsinstrument, einer Violine
Hätte vielleicht auch für das Saxophon geschrieben: Antonio Vivaldi

"Lebhaft, ausdrückend, tiefsinnig, etwas bizarr, verwegen, frech und ausschweifend" muss die italienische Musik gespielt werden - meint Joachim Quantz schon in seiner Flötenschule von 1752. Damit hätte er auch das Saxophon meinen können; aber das wurde erst 100 Jahre später von dem Belgier Adolphe Sax erfunden. Und der hatte sein Instrument eigentlich für den Gebrauch in einem romantischen Sinfonieorchester gedacht. Aber erst viel später gelang dem Saxophon der Durchbruch: im Jazz, Swing und Blues.

Spezialist für historische Instrumente und Saxophonist Hans-Joachim Fuss von Saxophone Baroque Stuttgart
Hans-Joachim FussBild: Thorofon

Raffinierte Mischung

Die Idee zu der CD ‚Vivaldis World’, die beim Label Thorofon mit dem Saxophone Baroque Stuttgart erschienen ist, wirkt ziemlich extravagant und modern; aber sie hat ihren Ursprung in der ‚Alten Musik’, mit der sich auch die beiden Solisten hauptsächlich beschäftigen. Hans-Joachim Fuss unterrichtet Block- und Traversflöte und das Chalumeau. Er hatte die Idee, auch die klanglichen Möglichkeiten des modernen Saxophons zu nutzen. Sein Partner am Cembalo ist der Pole Krzysztof Urbaniak.

Barock im modernen Sound

Der Cembalist und Partner von Hans-Joachim Fuss: Krzysztof Urbaniak
Krzysztof UrbaniakBild: Thorofon

Man muss man schon sehr genau hinhören, um das Saxophon wiederzuerkennen. Hans-Joachim Fuss entlockt seinem Instrument ganz untypische Töne, und das Cembalo wird bei Krzysztof Urbaniak fast zum Rhythmusinstrument: ein explosiver Kontrast, der das historische Tasteninstrument und das moderne Saxophon in ein ganz neues Licht rückt.

Autor: Klaus Gehrke

Redaktion: Gudrun Stegen