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Von der Mensa zum Nobelpreis

8. Januar 2010

Pittoreske Fachwerkhäuser, verwinkelte Gassen - und die Altstadt ist so gut wie autofrei, Fahrräder haben hier schon lange Vorfahrt. Kein Wunder, dass Freiburg viele internationale Studierende anzieht.

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Fassade des Historischen Kaufhauses am Freiburger Münsterplatz (Foto: dpa)
Malerische Fassaden prägen die Freiburger Innenstadt.Bild: dpa

Wenn der "Internationale Club" Freiburg eine seiner Tandempartys in der Mensabar veranstaltet, dann ist ein wahres Sprachengewirr zu hören. Da suchen zum Beispiel Studierende aus Spanien, China, Indien, Russland, Iran oder Kamerun nach Kommilitonen aus Deutschland, Schweden, Neuseeland, Frankreich oder Polen, um jeweils die Sprache des anderen zu erlernen und - ganz nebenbei - sich gegenseitig näher kennen zu lernen.

Die Tandempartys sind aber nur ein Teil des Semesterprogramms, das der "Internationale Club" den Studierenden anbietet. Der Club ist sozusagen für die Freizeit aller ausländischen Studierenden in Freiburg zuständig. Initiiert wurde er von der Albert-Ludwigs-Universität, den vier anderen Hochschulen, dem Studentenwerk sowie den evangelischen und katholischen Gemeinden und dann 2004 gegründet. Hauptziel der Einrichtung ist es, Kontaktmöglichkeiten zwischen deutschen und ausländischen Studierenden zu schaffen. Das funktioniert nicht nur während der Tandempartys gut, sondern auch bei anderen Veranstaltungen, beispielsweise an speziellen Länderabenden oder bei einer der über 40 Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung, die jedes Semester angeboten werden und die bei den Studierenden sehr populär sind.

Infostand des International Office der Universität Freiburg (Foto: Bender)
Optimale Betreuung für ausländische Studierende: Beratung am Info-Point des International OfficeBild: Bender

Internationale Betreuung

Ist der Internationale Club für die Freizeit der Studierenden zuständig, so kümmert sich das "International Office", das im Rektoratsgebäude der Albert-Ludwigs-Universität am Fahnenbergplatz untergebracht ist, um ihre Betreuung vor und während des Studienaufenthalts. Das Büro ist Anlaufstelle für Fragen unter anderem zum Thema Wohnraum, Finanzen, Stipendien oder Studienfächer. Seit Herbst 2008 gibt es einen zusätzlichen Service, den sogenannten Info-Point-Schalter, der so manchem den Lauf durch endlose Flure oder die Wartezeit vor überfüllten Büros erspart. Die Mitarbeiter des Info-Points stehen während des Semesters zu festen Zeiten zur Verfügung, und können schnell und unbürokratisch Antworten geben, zum Beispiel darauf, welche Stellen in der Universität wofür zuständig sind und wo die Studierenden ihre vielen Anträge abgeben müssen.

Exzellenz auf allen Ebenen

Viele der rund 3000 ausländischen Studierenden der Albert-Ludwigs-Universität können mittlerweile einen Großteil des Unterrichts in ihrem Studium auf Englisch verfolgen. Die Geisteswissenschaften, hier insbesondere Philosophie, Soziologie und Germanistik, sowie die Mikrosystemtechnik und die Forstwirtschaft sorgen für den fortdauernden guten Ruf und die Attraktivität der Universität. Zudem gehört die Hochschule zu den neun Top-Universitäten in Deutschland, die vom Bund und den Ländern für ihre Spitzenforschung als Exzellenz-Uni ausgezeichnet wurden. Mit der Universität sind neun Wissenschaftler verbunden, die im 20. Jahrhundert für ihre Forschung Nobelpreise erhalten haben. Bedeutende Persönlichkeiten wie der Philologe und Kirchengelehrte Erasmus von Rotterdam oder der Philosoph Martin Heidegger hatten hier einen Lehrstuhl.

Lehrkräfte und Angestellte der Universität Freiburg halten den Schriftzug 'Exzellent' in die Höhe (Foto: dpa)
Freude in Freiburg: Die Traditions-Universität wurde 2007 zur Elite-Hochschule gekürt.Bild: picture-alliance/ dpa

Reger Austausch

Sie alle hatten ihr Wirken in einer Stadt, deren Lage im Drei-Länder-Eck Deutschland, Frankreich und Schweiz damals wie heute Einfluss auf Forschung und Lehre hat. Zusammen mit sechs anderen Hochschulen (unter anderem Basel und Straßburg) bildet Freiburg die Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (EUCOR). Dieser Verbund ermöglicht es den Studierenden, über die Grenzen hinaus an Vorlesungen in deutscher, englischer oder französischer Sprache teilzunehmen.

Autorin: Pia Gram
Redaktion: Stephanie A. Hiller