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"Rocky"-Musical geht nach New York

12. März 2014

Normalerweise werden erfolgreiche Musicals in den USA geboren und kommen dann nach Deutschland. Beim Hamburger Musical "Rocky" ist das umgekehrt. Jetzt feiert es am Broadway Premiere.

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Eine Probe zum Hamburger Musical "Rocky" (Archivfoto 2012, Stage Entertainment)
Bild: Stage Entertainment/Poby

38 Jahre ist es her, dass Rocky Balboa als Held des amerikanischen Kinodramas "Rocky" seinen Siegeszug um die Welt antrat. Der Boxerfilm begeisterte nicht nur ein Millionenpublikum weltweit, sondern gewann auch einen Oscar für den besten Film. Sylvester Stallone, der auch das Drehbuch geschrieben hatte, verkörperte den unkaputtbaren Underdog und wurde damit weltberühmt. Auf den Kinohit folgten fünf Fortsetzungsfilme.

Kurioserweise gelang es amerikanischen Theatermachern nie, den vielversprechenden Stoff als Musical auf die Bühnen zu hieven. Wie das erfolgreich zu stemmen ist, zeigte ihnen das deutsche Unternehmen Stage Entertainment. Der deutsche Marktführer brachte das Musical "Rocky" Ende 2012 in Hamburg zur Uraufführung gebracht, wo es seitdem mit großem Zuspruch allabendlich im Operettenhaus gezeigt wird. Nun endlich kommt auch das Mutterland des Musicals in den Genuss des Musicals: Rocky steigt ab Donnerstag am New Yorker Broadway in den Boxring.

Hamburg - Hafenflair und Musicals

Von der Reeperbahn an den Broadway

Schon wenige Monate nach der ersten Aufführung im Hamburger Theater auf der Reeperbahn verkündeten die hiesigen Musicalproduzenten stolz: Die Show soll Premiere im Winter Garden Theater in New York feiern. "Früher kamen alle großen in Deutschland gezeigten Musical-Produktionen aus den USA oder aus Großbritannien. Aber noch nie hat es irgendeine deutsche Show in das Mutterland des Musicals geschafft", betonten sie. Mit Argusaugen habe der Broadway nach Hamburg geschaut, denn erstmals sollte ein großer, internationaler Musicalstoff von Deutschland aus in die Welt gehen.

Allerdings kommt auch die erfolgreiche Hamburger Show, die bisher mehr als eine halbe Million Menschen erlebt haben, nicht ohne massive Hilfe der US-Profis aus. Erfahrene Broadway-Experten wie Regisseur Alex Timbers, Autor Thomas Meehan, Komponist Stephen Flaherty und Songwriterin Lynn Ahrens sowie die Choreographen Kelly Devine und Stephen Hoggett brachten die deutsche Bühnenfassung zum Laufen. Selbst bei der Finanzierung der 15 Millionen Euro teuren Show kam Beistand aus den USA: Der Ur-Rocky Stallone wirkt als Co-Produzent mit – ebenso wie die Box-Brüder Wladimir und Vitali Klitschko.

Den Hamburger Rocky-Darsteller mochten die Broadway-Veranstalter allerdings nicht übernehmen: Statt des Amerikaners Drew Sarich werde Andy Karl den Boxer darstellen, sagte Christoph Drewitz, künstlerischer Leiter am Operettenhaus. "Doch beide Rockys sind sensationell gut", meint Drewitz. "Das Wichtigste ist ohnehin, dass man in die Fußstapfen von Stallone tritt, ohne ihn kopieren zu wollen."

kle/sc (dpa, dpae)