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Mendelssohn-Einspielungen gestern und heute

Klaus Gehrke/Ra30. Januar 2009

Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ersten akustischen Aufnahmen entstanden, waren Werke des Komponisten von Anfang an mit vertreten.

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Geigerin Anne-Sophie Mutter
Legte eine Neueinspielung des Violinkonzertes vor: die Geigerin Anne-Sophie Mutter.Bild: dpa

"Hear my Prayer" oder das "Frühlingslied" aus den "Liedern ohne Worte": Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy waren quasi von Anfang an dabei, als die Anbieter von Walzen und Schellack-Platten nach 1900 um die Gunst potentieller Käufer buhlten. Aus technischen Gründen waren zunächst nur kurze Stückchen realisierbar, doch schon um 1910 konnten große Kompositionen wie etwa das berühmte Violinkonzert oder die "Italienische" Sinfonie aufgenommen werden. Als ab 1925 das elektrische Aufnahmeverfahren mit Mikrofonen die Sitzungen vor dem Schalltrichter ablöste, stieg nicht nur die Klangqualität, sondern auch die Zahl an Einspielungen Mendelssohnscher Werke sprunghaft an.

In Deutschland verboten

Die musikalisch höchst anspruchsvollen, daneben aber auch eingängigen Kompositionen waren im Konzertsaal und auf Schallplatte Publikumsrenner. Während die Begeisterung für Mendelssohn vor allem in Großbritannien unvermindert anhielt, versuchten die Nationalsozialisten in Deutschland nach 1933 seine Werke aus dem öffentlichen Leben zu verbannen; Mendelssohn durfte als jüdischer Komponist nicht aufgeführt werden. So verstummte seine Musik bis 1945, doch unsterbliche Stücke wie beispielsweise die "Ouvertüre zum Sommernachtstraum" oder die "Hebriden-Ouvertüre" überdauerten den nationalsozialistischen Wahnsinn.

Comeback in den Medien

Heute gelten viele Kompositionen Mendelssohns, etwa das Violinkonzert oder die Sinfonien, als unabdingbares Standardrepertoire für Solisten und Orchester. Gerade sie werden im Mendelssohn-Jubiläumsjahr 2009 in Konzerten und vor allem auf CD wieder im Vordergrund stehen. Während hier die großen Labels sich am liebsten auf die Highlights mit prominenten Stars stürzen, dürfte es bei den kleinen Labels sicherlich noch so manches zu entdecken geben.