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Von Kirchner bis Warhol

14. August 2008

Der Museumsrundgang der Deutschen Welle entführt Kunstliebhaber diesmal in den Expressionismus, die abstrakte Malerei, die Leipziger Schule und in die Welt des Pop-Künstlers Andy Warhol.

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Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938, Straße, Berlin, 1913). The Museum of Modern Art, New York. Purchase. Photograph by Ellen Page Wilson. © Ingeborg and Dr. Wolfgang Henze-Ketterer, Wichtrach/Bern
Ernst Ludwig Kirchner: Straße in Berlin, 1913Bild: ngeborg and Dr. Wolfgang Henze-Ketterer, Wichtrach/Bern

Kirchners Straßenszenen in New York

Für den deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner waren die Jahre von 1913 bis 1915 eine besonders schmerzhafte, aber auch außerordentlich produktive Zeit. Es entstand eine Serie von Straßenszenen in Berlin, die heute als Höhepunkt seines Schaffens gelten. Das Museum for Modern Art (MoMA) in New York zeigt sieben spektakuläre Werke aus dieser Zeit erstmals seit ihrer Entstehung gemeinsam, zusammen mit 60 thematisch verwandten Arbeiten auf Papier - ein einmaliges "Gesamtkunstwerk" des "Brücke"-Künstlers. Eines der eindrucksvollsten Bilder der Schau ist das Gemälde "Berliner Straßenszene" (1913), dessen Rückgabe an die jüdischen Erben 2006 in Berlin für heftigen Wirbel gesorgt hatte. Die Ausstellung ist bis zum 10. November zu sehen.

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris 12 juin – 14 septembre 2008, Collection particulière, Londres
Bridget Riley, 4. Eclat / Blaze 3, 1963Bild: Bridget Riley, Courtesy Karsten Schubert London

Paris zeigt Bridget Riley - Erste Retrospektive in Frankreich

Bridget Riley gehört international zu den erstrangigen abstrakten Malerinnen. Ihre Werke werden überwiegend in Amerika und Australien ausgestellt. Erstmals widmet nun Frankreich der Britin eine umfassende Retrospektive. Unter dem Titel "Bridget Riley" zeigt das Museum für moderne Kunst der Stadt Paris 60 Gemälde und mehr als 200 Zeichnungen. Riley erzeugt durch die Interaktion der Farben optische Effekte und räumliche Illusionen. Die bis zum 14. September dauernde Ausstellung umfasst sowohl ihre ersten, stark unter dem Einfluss des Neoimpressionisten Georges Seurat entstandenen Werke, als auch ihre jüngsten abstrakten Arbeiten wie "Wall Painting".

Matthias Weischer zeigt erste Ausstellung in Spanien

Matthias Weischer, Memling, 2006 Private Collection courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin
Matthias Weischer, Memling, 2006Bild: courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin

Der deutsche Künstler Matthias Weischer, einer der bedeutendsten Vertreter der Neuen Leipziger Schule, wird seine erste Ausstellung in Spanien eröffnen. Schauplatz wird das Zentrum für Zeitgenössische Kunst (CAC) in Málaga an der Costa del Sol sein. Wie das Museum mitteilte, wird die Ausstellung den Titel "Room with a View" tragen und einen Querschnitt des Werks von Weischer zeigen. Die dort präsentierten Stücke stammen direkt aus dem Atelier des Künstlers in Leipzig. Der aus der Gegend von Rheine in Westfalen stammende Weischer war bis vor kurzem vor allem durch seine Darstellungen surrealer, menschenleerer Innenräume bekannt geworden. Das Jahr 2007 verbrachte er als Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Danach änderte er seinen Stil. Die Ausstellung in Málaga wird am 19. September eröffnet und bis zum 16. November zu sehen sein.

Warhol-Porträts von Juden im jüdischen Museum in San Francisco

Die Porträt-Serie des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol von zehn prominenten Juden wird erstmals an der amerikanischen Westküste gezeigt. Das im Juni in San Francisco eröffnete "Contemporary Jewish Museum", von Daniel Libeskind gebaut, stellt die Original-Werke von Mitte Oktober bis Ende Januar 2009 aus. Der 1987 gestorbene Künstler präsentierte die Serie erstmals 1980 im Jüdischen Museum in New York. Unter dem Arbeitstitel "Jewish Geniuses" (Jüdische Genies) hatte Warhol aus einer Liste von über hundert Kandidaten zehn historische Größen aus Literatur, Film, Philosophie und Wissenschaft ausgewählt, darunter Sigmund Freud, Albert Einstein, Franz Kafka, Golda Meir und Sarah Bernhardt. Mit den Gemälden werden Siebdrucke, Skizzen und Fotos gezeigt, die Warhol in dem Prozess verwendete. Der Künstler war keinem seiner Subjekte begegnet, sie waren alle bereits gestorben. Nach seinen Auswahlkriterien für die Zehn befragt sagte Warhol einmal, "weil mir ihre Gesichter gefielen".