1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Von Rio nach Kopenhagen

25. November 2009

Seit fast zwei Jahrzehnten bemüht sich die Weltgemeinschaft um wirkungsvolle Klimaschutz-Abkommen. Die Route der Konferenzen ging Rio de Janeiro über Kyoto und Bali nach Kopenhagen. Schlenker gab es viele.

https://p.dw.com/p/KawS
Ein als Eisbär verkleideter Umweltaktivist läuft, begleitet von Kindern, einen Strand entlang (Foto: dpa)
Ein Umweltaktivist während der Klimakonferenz in BaliBild: picture-alliance/ dpa

New York, Rio de Janeiro 1992

Die Klimarahmenkonvention wird in New York verabschiedet und im gleichen Jahr auf der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung (UNCED) von den meisten Staaten unterschrieben. Zwei Jahre darauf, am 21. März 1994, tritt die Konvention in Kraft. Heute gibt es 192 Vertragsstaaten, die sich jährlich zu Konferenzen treffen.

Berlin 1995

Ob die Konvention tatsächlich umgesetzt wird, überprüft jährlich die Vertragsstaatenkonferenz (COP – Conference of the Parties). Beim ersten Treffen (COP 1) in Berlin wird das "Berliner Mandat" verabschiedet. Die Aufgabe: Rechtlich verbindliche Instrumente für Reduktionsziele und Zeitrahmen zu erarbeiten.

Kyoto 1997

Yvo de Boer, Chef des UN-Klimasekretariats, bricht auf der Konferenz in Bali in Tränen aus (Foto: dpa)
Yvo de Boer, Chef des UN-Klimasekretariats, bricht auf der Konferenz in Bali in Tränen ausBild: picture-alliance/ dpa

Die damals 158 Vertragsstaaten und sechs Beobachterstaaten treffen sich zur dritten Klimarahmenkonferenz (COP 3) im japanischen Kyoto. Nach einem Verhandlungsmarathon versprechen die Industrienationen im Kyoto-Protokoll, ihre Treibhausgas-Emissionen im Zeitraum von 2008 bis 2012

um 5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern. Doch das genaue Ziel hängt vom jeweiligen Land ab – so hat sich Deutschland in Kyoto zu einer Verringerung um 21 Prozent verpflichtet.

Buenos Aires 1998

Der Aktionsplan von Buenos Aires (Buenos Aires Plan of Action, BAPA) wird beschlossen. Bis zur sechsten Klimakonferenz (COP 6) im Jahr 2000 soll festgelegt werden, wie die nationalen Emissionsbudgets gerechnet werden, wie der Transfer von umweltfreundlichen Technologien erleichtert und der Klimaschutz in Entwicklungsländern finanziert werden kann.

Marrakesch 2001

Die strittigen Fragen zum Aktionsplan von Buenos Aires können drei Jahre später endlich gelöst werden. Doch inzwischen haben sich die USA unter Präsident George W. Bush aus dem Kyoto-Prozess verabschiedet und nehmen nur als Beobachter an den Vertragsstaatenkonferenzen (COPs) teil.

2002

Island ratifiziert als 55. teilnehmender Staat das Kyoto-Protokoll. Damit es in Kraft treten kann, müssen es mindestens 55 Staaten unterzeichnen, die zusammen mehr als 55 Prozent der CO2-Emissionen des Jahres 1990 verursachen. Daher muss die Weltgemeinschaft noch auf den Beitritt von Russland warten.

2004

Im November 2004 ratifiziert der russische Präsident Wladimir Putin das Protokoll. Damit ist die Mindestmenge der verursachten CO2-Emissionen erfüllt.

2005

Maurice Strong wird von brasilianischen Ureinwohnern mit einem Federschmuck bedacht (Foto: dpa)
Maurice Strong, Generalsekretär des Umweltgipfels von Rio 1992Bild: picture-alliance / dpa

Am 16. Februar 2005 tritt das Kyoto-Protokoll schließlich in Kraft. Damals hatten es 128 Staaten ratifiziert – heute sind es 183 Staaten, die entweder beigetreten sind, es ratifiziert oder ihm anderweitig formell zugestimmt haben.

Bali 2007

Da das Kyoto-Protokoll 2012 ausläuft, wird auf der UN-Klimakonferenz in Bali vereinbart, bis 2009 eine Nachfolgeregelung zu verabschieden.

Kopenhagen 2009

Vom 7. bis 18. Dezember 2009 soll in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ein Nachfolgeprotokoll für Kyoto verabschiedet werden. Dazu gab es im Laufe des Jahres fünf große Vorbereitungskonferenzen – davon drei in Bonn.

Autorin: Helle Jeppesen

Redaktion: Dеnnis Stutе