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Vor 120 Jahren: erste Kinovorführung

27. März 2015

Im Jahre 1895 ließen die Gebrüder Lumière zum ersten Mal bewegte Bilder über die Leinwand flimmern - vor Publikum. Das Grand Palais in Paris feierte die Geburtsstunde des Kinos mit einer sehenswerten Ausstellung.

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Gebrüder Lumière
Bild: dpa/akg images

Zu sehen sind Plakate, Fotos, Cinématographen und Kinetoskope aus den Kindertagen des Kinos. Gezeigt werden zum ersten mal auch die 1422 Kurzfilme der Brüder Auguste und Louis Lumière, darunter der Kurzfilm "Arbeiter verlassen die Lumière-Werke", der direkt vor der Fabrik der Lumière-Brüder spielt und als ihr erster Film gilt. Vorgeführt wird auch der Streifen "Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat", der stilprägend für den frühen Film war. Der Stummfilm zeigt, wie ein Zug in den Bahnhof einfährt und die Fahrgäste aussteigen. Er dauert nur 50 Sekunden. Ihren ersten 75 mm-Langfilm stellten die Brüder Lumiére erst 1900 bei der Weltausstellung in Paris vor.

Die Brüder leiteten im französischen Lyon eine Fabrik für fotografische Platten, in der 300 Arbeiter beschäftigt waren. Schon früh entwickelten die Brüder Lumière Filmtechnik, wurden aber auch zu Pionieren der Farbfotografie, für die sie 1907 spezielle Fotoplatten vorstellten.

Frankreich Film Geschichte Filmszene Die Ankunft eines Zuges im Bahnhof von La Ciotat
Filmszene aus "Die Ankunft des Zuges im Bahnhof von La Ciotat"Bild: picture-alliance/akg

Pioniere der Farbfotografie

Indes waren die Lumiére-Brüder nicht die Ersten, die Filme projizierten und einem zahlenden Publikum vorführten. Unabhängig von ihnen wurden in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien und in Deutschland Filmprojektoren entwickelt. Die anfängliche technische Überlegenheit und vor allem die professionelle Vermarktung des Cinématographen führten aber dazu, dass die Lumières innerhalb weniger Monate zu den führenden Filmproduzenten aufstiegen.

Am 28. Dezember 1895 hatten sie ihre erste kostenpflichtige Kinovorstellung im Grand Café am Boulevard des Capucines in Paris veranstaltet. Dabei zeigten sie zehn selbstgedrehte Kurzfilme, allesamt Stummfilme und in Schwarz-Weiß gedreht. Die Vorführung, die heute als Geburtsstunde des modernen Kinos gilt, dauerte etwa 20 Minuten. Die Schau im Pariser Grand Palais dauert bis zum 14. Juni.

hjh/sd (dpa/epd/grand palais)