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Vorentscheid für Olympia 2012 korrupt?

31. Juli 2004
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Bei der Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012 war möglicherweise Bestechung im Spiel. Die "Bild"-Zeitung zitierte am Samstag (31.7.2004) aus einer Dokumentation des BBC-Fernsehmagazins "Panorama", wonach professionelle Stimmenkäufer die Zustimmung von Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei der Vergabe der Spiele garantierten. Auch bei der Vorausscheidung für 2012 habe es diese Praxis gegeben, schreibt das Blatt unter Berufung auf die BBC.

Die britischen Reporter hatten sich laut "Bild" in jahrelangen Undercover-Recherchen als Berater Londoner Geschäftsleute ausgegeben, die die Spiele gerne in ihrer Stadt hätten. Dabei seien sie an die professionellen Stimmenkäufer geraten. Bereits bei vergangenen

Olympischen Spielen sollen auf diese Weise Hunderttausende Pfund geflossen sein.

Leipzigs Olympia-Geschäftsführer Mike de Vries sagte der Zeitung, sollten die Vorwürfe stimmen, müsste Deutschland überlegen, eine Wiederholung des Auswahlverfahrens zu beantragen. Laut "Bild" hat das IOC bereits eine Untersuchung wegen möglicherweise "unethischen Verhaltens" eingeleitet. Die BBC will die Dokumentation am Mittwoch ausstrahlen.

Leipzigs Bewerbung für die Spiele 2012 war am 18. Mai knapp gescheitert. Die Exekutive des IOC vergab den Status der "Candidate City" an Paris, London, Moskau, New York und Madrid. Leipzig belegte nur den sechsten Platz.