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Vorhang auf für Theaterfreunde

5. Mai 2012

Allen Unkenrufen zum Trotz ist das Theater lebendig. Als wichtigstes Treffen der Szene gilt das Festival in Berlin, das knapp drei Wochen dauert.

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Die Schauspieler Stefan Merki (Carl, l) und Stefan Hunstein (Rod) der Münchner Kammerspiele agieren am Freitag (04.05.2012) in einer Fotoprobe zum Theaterstück "Gesäubert/Gier/4.48 Psychose" im Haus der Berliner Festspiele in Berlin. Regisseur Simons hat dazu drei Stücke der Dramatikerin Sarah Kane zu einem Triptychon vereint. Herzstück des Theatertreffens 2012 sind die zehn "bemerkenswertesten Inszenierungen", die alljährlich von einer unabhängigen Kritikerjury aus rund 430 Aufführungen der Saison ausgewählt werden. Foto: Matthias Balk dpa/lbn
Bild: picture-alliance/dpa

Mit schwerer Kost ist das 49. Theatertreffen deutschsprachiger Bühnen in Berlin eröffnet worden. Die Veranstaltung gilt als das wichtigste Theaterfestival in Deutschland. Die Münchner Kammerspiele zeigten zum Start der dreiwöchigen 'Bühnen-Olympiade' in der Hauptstadt die Sarah-Kane-Trilogie "Gesäubert/Gier/4.48 Psychose".

Regisseur Johan Simons inszenierte die drei letzten Stücke der britischen Autorin Kane, die sich 1999 mit nur 28 Jahren das Leben nahm. Die Werke sind düster und voller Gewalt- und Todesfantasien. Das Publikum spendete nach dem knapp vierstündigen Abend viel Applaus - vor allem den hervorragenden Schauspielern. Eine Kritikerjury hat aus rund 400 in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufgeführten Stücken die zehn "bemerkenswertesten" Inszenierungen der Saison für das Theatertreffen ausgewählt. Neben Johan Simons zeigen auch Regisseure wie Nicolas Stemann, Herbert Fritsch und René Pollesch ihre Werke.

Neumann: Das Festival setzt Maßstäbe

Kulturstaatsminister Bernd Neumann betonte zur Eröffnung, das Treffen in Berlin setze national wie international Maßstäbe und wirke auf die Theaterszene zurück. Das Festival könne deshalb weiter auf die Unterstützung des Bundes zählen, versicherte der CDU-Politiker.

Neumann betonte, das Theater sei höchst lebendig - was auch an den beeindruckenden Zuschauer-Zahlen im deutschsprachigen Raum abgelesen werden könne. Mit jährlich 19 Millionen Besuchern öffentlich geförderter Theater würden diese bei weitem die der Fußball-Bundesliga mit 13 Millionen übertreffen." Auch deshalb gelte: Aller Diskussion um einen 'Kulturinfarkt' zum Trotz sei keines der 145 öffentlich geförderten Theater in Deutschland, keines der 280 Privattheater und keine der rund 100 Tournee- und Gastspielbühnen verzichtbar. "Im Gegenteil - wir brauchen sie alle!", so Neumann wörtlich.

haz/gmf ( dpa, dapd)