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Vorweihnachtliche Ruhe: Rückblick auf die Börsenwoche

22. Dezember 2001

Der Handel in der letzten Woche vor Weihnachten war von sehr schwachen Umsätzen geprägt.

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Schlechte Nachrichten von der New Yorker Börse trübten die Stimmung.Bild: Bilderbox

Viele Marktteilnehmer hätten ihre Orderbücher für dieses Jahr bereits geschlossen, sagten Händler. Trotzdem konnten sich die internationalen Aktienmärkten nach den vorangegangenen Gewinnmitnahmen zuletzt deutlich stabilisieren.

Für etwas bessere Stimmung sorgte der neue ifo Geschäftsklimaindex für November. Die Beurteilung der aktuellen Lage fiel zwar nochmals schlechter als im Vormonat aus; stärkere Beachtung fand aber der Teil-Index Geschäftserwartungen, der einen Anstieg zeigte. Für ein wenig Laune sorgten ferner Übernahme- und Fusionsankündigungen. So übernimmt der französische Medienkonzern Vivendi Teile von USA Networks für ca. 10 Milliarden US-Dollar, und Amgen kauft für rund 16 Millarden Dollar den Konkurrenten Immunex.

In Deutschland nährt das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel die Hoffnung auf eine Trendwende bei den Konsumausgaben. Für die Deutsche Telekom und Infineon gab es hingegen kursbelastende Nachrichten: Die Telekom muss ihr bereits nach unten korrigiertes Immobilienvermögen nochmals niedriger ansetzen. Bei Infineon führte die geplatzte Zusammenarbeit mit Toshiba zu Kursverlusten.

Zum Ende der Börsenwoche drückten dann wieder negative Nachrichten aus den USA auf die Stimmung. Zuerste gaben die US-Chiphersteller Micron und Motorola schlechte Zahlen bzw. Prognosen bekannt, dann setzte der Netzwerkausrüster Juniper mit einer Gewinnwarnung nach. Dadurch waren Hoffnungen auf eine rasche Erholung der US-Konjunktur
gedämpft worden, da Marktteilnehmer daran erinnert worden seien, dass die Bilanzen auch im vierten Quartal schwach bleiben dürften, sagten Händler.

Der letzte Handelstag der Woche war ein sogenannter dreifacher Hexensabatt. An diesem Tag verfallen Kontrakte an der Terminbörse, vereinfacht gesagt sind das Wetten auf die zukünftige Entwicklung von Kursen. Händler hatten zuvor erwartet, dass dies das weitere Handelsgeschehen bestimmen. Nach dem ersten Verfallstermin sprachen
Marktbeobachter von eher niedrigen Umsätzen im Vergleich zu vorherigen Anlässen dieser Art.

Der Rentenmarkt war mit Kursverlusten in die Vorweihnachtswoche gestartet. Hierfür zeichneten ein geringerer Rückgang der US-Industrieproduktion und niedrigere US-Lagerbestände verantwortlich, die auf eine baldige Konjunkturerholung hoffen lassen. In dieselbe Richtung zeigte der ifo-Index. Insgesamt war das
Marktgeschehen bei dünnen Umsätzen sehr ruhig.