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Vural Öger: Eingebürgerte Migranten sollen "Partei wählen, die ihre Interessen vertritt"

Türkischstämmiger Touristik-Unternehmer und Mitglied der Zuwanderungskommission im Interview mit DW-RADIO

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Der in die SPD eingetretene Touristik-Unternehmer Vural Öger hat die eingebürgerten und damit wahlberechtigten Migranten in Deutschland aufgerufen, "zu den Wahlen zu gehen, um die Partei zu wählen, die ihre Interessen vertritt". Menschen ausländischer Herkunft sollten "politisch aktiv und nicht ewig Zuschauer sein". Das sagte Öger im Interview mit DW-RADIO/Türkisch. Der Unternehmer war vor zwei Jahren als einziges Mitglied nichtdeutscher Herkunft in die vom Bundeskanzler ins Leben gerufene Zuwanderungskommission berufen worden.

Zum Eintritt in die SPD betonte Öger, er habe dort "bessere Möglichkeiten, sich für die Integration der in Deutschland lebenden Ausländer zu engagieren."
Über die jüngsten Äußerungen der Christdemokraten zur Zuwanderung habe er sich "sehr geärgert". Der CDU/CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber und der bayerische Innenminister Günter Beckstein "verfälschten wider besseres Wissen Zahlen, um Stammtischemotionen zu wecken" und machten "Politik auf dem Rücken der Menschen, die sich nicht wehren können", so Öger weiter. "Im letzten Jahr sind 640.000 Menschen aus dem Ausland nach Deutschland eingereist, aber 560.000 wieder ausgereist", sagte der Hamburger Unternehmer dem deutschen Auslandsrundfunk. "Von den Eingereisten sind rund 80.000 Asylsuchende, für die Deutschland im Rahmen des Grundgesetzes und der Genfer Konvention in humanitärer Pflicht steht." Öger betonte, es blieben "ein paar Tausend Menschen übrig, die im Rahmen der Familienzusammenführung oder Heirat aus Anatolien nach Deutschland kommen. Soll deshalb das Zuwanderungsgesetz zum Scheitern gebracht werden?"

18. September 2002
147/02