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Mahnung

28. August 2011

Angesichts zunehmender Risiken für die Weltwirtschaft hat der IWF Staats- und Regierungschefs zum sofortigen Handeln aufgefordert. US-Präsident Obama und Kanzlerin Merkel wollen sich diesbezüglich eng abstimmen.

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Logo IWF an Washingtoner Hauptsitz (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Die Entwicklungen in diesem Sommer haben gezeigt, dass wir uns in einer gefährlichen neuen Phase befinden", sagte Christine Lagarde, die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF). "Wir laufen Gefahr, dass die fragile Erholung zum Erliegen kommt. Deshalb müssen wir jetzt agieren."

Der Hintergrund: Zwei Jahre nach dem Ende der globalen Finanzkrise schwächelt das Wachstum in den USA und Europa. Die Schuldenkrisen auf beiden Seiten des Atlantiks haben das öffentliche Vertrauen in einen weltweiten Aufschwung erschüttert.

"Unkonventionelle" Schritte

Christine Lagarde (Foto: AP)
Christine LagardeBild: AP

Die hochentwickelten Volkswirtschaften müssten langfristige Pläne schmieden, um ihre Schulden unter Kontrolle zu bringen, ergänzte Lagarde. Zur gleichen Zeit sollten sie aber nicht zu schnell drastische Sparmaßnahmen ergreifen, da sie sonst die Erholung gefährdeten. Die Zentralbanken rief Lagarde auf, niedrige Zinssätze beizubehalten und - wenn nötig - über "unkonventionelle" Schritte nachzudenken.

US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel diskutierten derweil über die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten und die europäische Schuldenkrise. Beide hätten in einem Telefonat die Bedeutung eines gemeinsamen Handelns betont, um die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Obama und Merkel seien sich einig gewesen, dass das Wirtschaftswachstum angekurbelt und Arbeitsplätze weltweit geschaffen werden müssten.

Magere Jahre?

Wolfgang Schäuble (Foto: AP)
Wolfgang SchäubleBild: AP

Nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble könnte der Weltwirtschaft wegen der drastischen Sparmaßnahmen in einigen Ländern eine längere Durststrecke bevorstehen. Bis die Haushaltskonsolidierung in einer Reihe von Staaten erste Früchte trage, dürften Jahre vergehen, erklärte Schäuble. Zudem forderte er eine engere Kooperation in der Wirtschaftspolitik in Europa, um langfristiges Wachstum zu sichern. Von entscheidender Bedeutung seien sofortige Strukturreformen sowie eine rasche Haushaltskonsolidierung in den hochverschuldeten Eurostaaten Italien, Spanien, Portugal und Griechenland.

Autor: Christian Walz (rtr, dapd)
Redaktion: Siegfried Scheithauer