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Wachsender Wucher in der Slowakei

23. September 2004
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Bratislava, 22.9.2004, RADIO SLOWAKEI IS, deutsch

Die Wucherei in der Slowakei sei in einem bisher nie da gewesenem Ausmaß, heißt es in einem Bericht, mit dem sich die Regierung beschäftigen wird. Fast ohne Ausnahmen handelt es sich um ein Problem innerhalb der Roma-Population.

Laut Polizeistatistik sollten die Wucherer seit 1993 Schäden in Höhe von 12 Millionen SKK (1 Euro=39,89 Kronen – MD) verursachen, doch Peter Mikus – einer der Mitautoren des Berichtes – behauptet, die Realität sei viel schlimmer. Millionen und Millionen Kronen aus dem Sozialnetz gelangen in die Taschen der Roma-Wucherer. Peter Mikus, Angestellter des Amtes der Regierungsbevollmächtigten für Roma-Fragen, stellte im weiteren fest, dass die Polizei bei der Ermittlung nicht besonders erfolgreich sei. Die Wucher-Opfer wenden sich nämlich nur selten und ungern an die Polizei mit der Bitte um Hilfe. Sie widerrufen ihre Zeugenaussagen sogar oft. Vor Wucherern hat man Angst.

Die Wucherer nutzen die komplizierte soziale Lage der Roma aus und leihen das Geld zu einem unerhörten Zinssatz von 20 bis 100 Prozent und wollen es am Tag der Auszahlung des Sozialgeldes zurück haben.

Peter Mikus schlägt vor, die Wucherei als "besonders schwerwiegende Straftat" zu betrachten und härtere Strafen einzuführen. Die meisten Wucherer wurden bisher zu Freiheitsentzug nur bedingt verurteilt. (fp)