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Waffenruhe in Somalia wird begrüßt

23. Juni 2006

Eine Übereinkunft zwischen der somalischen Regierung und den Milizen der islamischen Gerichte hat die Hoffnung auf eine Entspannung in dem Land am Horn von Afrika geweckt.

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Mohamed Ali Ibrahim (rechts) und Somalias Außenminister Abdallah Sheikh IsmailBild: AP

Die Muslim-Milizen und die somalische Übergangsregierung haben unter Vermittlung der Arabischen Liga bei Gesprächen vereinbart, militärische Aktionen und Propaganda-Kampagnen einzustellen, sich gegenseitig zu respektieren und am 15. Juli zu weiteren Verhandlungen zusammenzukommen.

Waffenruhe in Somalia ausgehandelt Omar al Baschir Präsident Sudan
Sudans Präsident Omar al-BeshirBild: AP

Der sudanesische Präsident Omar al-Beshir erklärte nach Angaben des britischen Fernsehsenders BBC, das sei der Anfang des Endes des Konflikts in Somalia. Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die Waffenruhe begrüßt. Das in der sudanesischen Hauptstadt Khartum vereinbarte Abkommen sei eine gute Entwicklung, hieß es in einer am Freitag in New York verbreiteten Erklärung Annans. In Diplomatenkreisen wurde vor allem die Tatsache positiv aufgenommen, dass sich Regierung und Moslem-Milizen gegenseitig anerkannt haben. Eine Reihe wesentlicher Punkte wie die Aufteilung der Macht und die Rückkehr der Regierung nach Mogadischu sind jedoch noch ungeklärt.

Keine Regierung seit 15 Jahren

Nach wochenlangen Kämpfen mit mehr als 350 Toten hatte die "Miliz der Islamischen Gerichte" Anfang Juni die Einnahme der Hauptstadt erklärt. Die Moslem-Milizen gelten als bewaffneter Arm islamischer Geistlicher in Mogadischu. Diese Geistlichen sind nach Ansicht von Beobachtern die letzte noch funktionierende Autorität in der somalischen Hauptstadt. Die Übergangsregierung gilt allerdings als schwach und verfügt über keine Machtbasis in Somalia. Sie sitzt in Baidoa, 250 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.

In Somalia war im Jahr 1991 die letzte funktionierende Regierung zusammengebrochen. Das Land hat seit der Vertreibung des Diktators Siad Barre vor 15 Jahren keine zentrale Regierung mehr. Lokale Kriegsherrn und Geschäftsleute mit Privatarmeen beherrschten Mogadischu und weite Teile Somalias bis zum Sieg der islamischen Truppen. Zahlreiche der von den USA unterstützten Milizenführer sollen sich ins Ausland abgesetzt haben. (kas)