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Wahl-Schlappe für Morales in Bolivien

30. März 2015

Es ist ein echter Dämpfer für die bolivianische Regierungspartei: Bei den Regionalwahlen verlor sie gleich zwei ihrer Hochburgen. Auch in anderen wichtigen Städten setzte sich offenbar die Opposition durch.

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Boliviens Präsident Evo Morales (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Arguedas

Die ersten Prognosen nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend (Ortszeit) dürften Boliviens Staatschef Evo Morales alles andere als begeistert haben. Ausgerechnet in La Paz und in El Alto hatten die Bürgermeisterkandidaten seiner Partei "Bewegung zum Sozialismus" (MAS) bei den Wählern keine Chance. Dabei gelten beide Städte als traditionelle Hochburgen der MAS.

Neue Bürgermeisterin in El Alto wird die Kandidatin der Mitte-Rechts-Partei Unidad Nacional (UN), Soledad Chapetón. Und in La Paz, wo Morales' Regierung ihren Sitz hat, konnte sich Amtsinhaber Luis Revilla von der Mitte-Links-Bewegung Sol.bo behaupten.

Soledad Chapetón, Bürgermeister-Kandidatin in El Alto, bei der Stimmangabe (Foto: dpa)
Soledad Chapetón hatte in El Alto die Wählergunst auf ihrer SeiteBild: picture-alliance/dpa/Martin Alipaz

Wahlpflicht in Bolivien

Die Opposition sicherte sich laut den Prognosen auch drei von neun Gouverneursposten. In vier Departements setzte sich demnach die Bewegung zum Sozialismus (MAS) von Morales durch, in zwei weiteren kommt es zu einer Stichwahl. Offizielle Ergebnisse werden erst in einer Woche erwartet.

Rund sechs Millionen Wähler waren aufgerufen, die neun Gouverneure sowie 339 Bürgermeister und weitere örtliche Vertreter zu bestimmen. Da Wahlpflicht herrscht, wird nur mit einer geringen Enthaltung gerechnet.

Dritte Amtszeit für Morales

Morales war 2006 als erster indigener Politiker an die Spitze des Anden-Staates gewählt worden. Im Oktober 2014 wurde er mit rund 61 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Im Parlament hat seine Partei MAS eine Zweidrittelmehrheit. Seine Popularität hat Morales unter anderem dem kräftigen Wirtschaftswachstum im rohstoffreichen Bolivien zu verdanken. Die verstaatlichten Gas- und Erdölvorkommen spülen Devisen in die Staatskassen und halfen, die Armut deutlich zu senken.

cw/gmf (dpa, afp, ape)