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Wahlumfrage: Mehrheit für Rot-Grün

6. August 2010

Umfragen zufolge hätte Rot-Grün erstmals seit 2002 wieder eine Mehrheit. Union und SPD liegen mit je 31 Prozent gleichauf. CDU/CSU und FDP sind zusammen so schlecht wie nie zuvor.

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Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und der Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier (Archivfoto: AP)
Gute Umfragewerte für ihre Partei: SPD-Chef Gabriel und SPD-Fraktionschef SteinmeierBild: AP

Die Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP können von den erheblich verbesserten Wirtschaftserwartungen der Bevölkerung nicht profitieren und rangieren in der wöchentlichen Umfrage der ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland) so schwach wie nie zuvor in der Erhebung. Demnach verlor die Union gegenüber dem Vormonat zwei Punkte und lag bei 31 Prozent. Die SPD verbesserte sich um einen Punkt auf ebenfalls 31 Prozent, ihr bester Wert seit Juni 2007. Zuletzt lagen Union und SPD im "ARD-Deutschlandtrend" vor knapp vier Jahren gleichauf - im November 2006.

Schwarz-gelb so schwach wie nie

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Guido Westerwelle im Bundestag in Berlin (Foto: AP)
Union und FDP sind laut Umfrage mit zusammen 36 Prozent so schwach wie nie zuvorBild: AP

Keine Veränderungen im Vergleich zum Vormonat gab es bei den drei kleineren Parteien: die Grünen erreichten 17 Prozent, die Linke lag bei zehn und die FDP bei fünf Prozent. SPD und Grüne erreichten zusammen 48 Prozent und damit erstmals seit Oktober 2002 mehr als die anderen im Bundestag vertretenden Parteien zusammen. Union und FDP waren mit zusammen 36 Prozent so schwach wie nie zuvor im ARD-Deutschlandtrend. Für den ARD-Deutschlandtrend, ein seit 1997 im Auftrag der ARD und etwa zehn Tageszeitungen monatlich ermitteltes, politisches Meinungsbild, befragte das Institut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche (02.-04.08.2010) bundesweit 1500 Wahlberechtigte.

Nur noch 16 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition zufrieden. Zudem wünschen sich 42 Prozent der Befragten eine SPD-geführte Bundesregierung. Nur 32 Prozent ziehen eine CDU/CSU-geführte Regierung vor.

Merkel rutscht ab

In der Frage nach der Politiker-Zufriedenheit rutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hinter zahlreiche ihrer Minister ab. Sie lag nur noch an siebter Stelle der Beliebtheit. Davor rangieren Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), Innenminister Thomas de Maiziere (CDU), Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und weiter als Spitzenreiter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Der CSU-Politiker kann seinen deutlichen Vorsprung vor allen anderen Regierungsmitgliedern sogar noch leicht ausbauen. Am Ende der Zufriedenheits-Skala liegen die drei FDP-Ressortchefs Guido Westerwelle (Außen), Dirk Niebel (Entwicklung) und - an letzter Stelle - Philipp Rösler (Gesundheit).

Zuversicht in wirtschaftliche Lage

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (Foto: dpa)
Rangiert in der Frage der Politiker-Zufriedenheit ganz oben: Verteidigungsminister zu GuttenbergBild: picture-alliance/dpa

Die wirtschaftliche Lage und Entwicklung in Deutschland bewerten die Befragten zumeist weiterhin positiv. 58 Prozent erklärten, es sei spürbar, dass es mit der Wirtschaft wieder bergauf gehe. Dieser Aussage nicht zustimmen wollten 38 Prozent. Die Hälfte aller Befragten stimmte zudem der Frage zu, dass die wirtschaftliche Lage sich in einem Jahr weiter verbessern werde. Nur 18 Prozent rechneten mit einer Verschlechterung.

Autorin: Pia Gram (dpa, rtr, afp, apn)
Redaktion: Oliver Samson