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Waldbrände bedrohen Athen

23. August 2009

Erneut halten tobende Waldbrände Griechenland in Atem. Die Flammen bedrohen Hunderte Häuser nördlich von Athen. Tausende Menschen flohen. Erinnerungen an die Feuer-Katastrophe von 2007 werden wach.

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Eine Bewohnerin flieht vor dem Flammen im Nordosten von Athen (Foto: ap)
Eine Bewohnerin flieht vor dem Flammen im Nordosten von AthenBild: AP

Nach Angaben der Feuerwehr fraßen sich die Flammen seit Freitag unkontrolliert durch Pinienwälder und Felder rund 40 Kilometer nordöstlich von Athen und bewegten sich auf die Hauptstadt zu. Sonntag Vormittag erreichten die Flammen die Vororte Agios Stefanos, Gerakas und Anoixi. Hunderte Häuser in den Vororten waren von den Flammen umzingelt. Gegen Mittag gaben die Behörden den Vorort Agios Stefanos auf: Alle 10.000 Einwohner wurden aufgefordert, den Ort auf der Hauptstraße nach Athen zu verlassen.

Mehrere Menschen wurden mit Atemwegsbeschwerden und leichten Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht. "Nur durch ein Wunder haben wir bislang keine Opfer

gehabt", sagte ein Feuerwehrmann. Brände tobten auch auf den Insel Euböa und Skyros. Insgesamt waren seit Samstagmorgen mehr als 140 Waldbrände in Griechenland ausgebrochen.

Feuerwehrmänner sind in der Nähe von Marathon im Einsatz (Foto: ap)
Feuerwehrmänner sind in der Nähe von Marathon im EinsatzBild: AP

Bisher konnte die griechische Feuerwehr die Brände nicht unter Kontrolle bringen, da die Flammen immer wieder durch starke Winde angefacht wurden. Löschflugzeuge aus Italien und Frankreich helfen, um das verheerende Feuer zu stoppen, berichtete das Staatsradio. Derzeit sind mehrere Hundert Feuerwehrleute und Soldaten mit Spezialflugzeugen, Hubschraubern und Löschfahrzeugen im Einsatz.

Die Behörden in der nordöstlichen Region von Athen riefen den Notstand aus. Bereits in der Nacht flohen Hunderte aus ihren Häusern. Die Behörden evakuierten zwei Kinderkliniken, Campingplätze und mehrere Wohnhäuser. Griechische Medien berichteten, mehrere Häuser seien niedergebrannt. Die Feuerwehr bestätigte dies zunächst jedoch nicht.

Der Flugverkehr des Athener Flughafen ist bisher nicht beeinträchtigt. Alle Flüge hätten bislang normal stattgefunden, teilte eine Sprecherin am Sonntag mit. Annullierungen von Flügen habe es bislang nicht gegeben.

Erinnerungen an die Feuerkatastrophe 2007

Bewohner im Kampf gegen die Flammen (Foto: ap)
Bewohner im Kampf gegen die FlammenBild: AP

Griechenlands Ministerpräsident Kostas Karamanlis sagte, Feuerwehrleute und Freiwillige führten einen schwierigen Kampf unter extremen Bedingungen. Aber auch die Bewohner kämpften eigenhändig mit Wasserschläuchen gegen die Flammen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

Wegen der hohen Temperaturen von rund 40 Grad und starken Sommerwinden wird Griechenland immer wieder von schweren Waldbränden heimgesucht. Die letzten hatten schwerwiegende Folgen: 2007 kamen bei mehreren Bränden im ganzen Land über 70 Menschen ums Leben, Tausende Hektar Wald wurden zerstört. Es war die größte Umweltkatastrophe seit Menschengedenken in Griechenland, hieß es damals in Medienberichten.

Waldbrände auch in Portugal

Auch in Portugal kämpfen die Bewohner noch immer mit Waldbränden. Im Norden Portugals wüteten mehrere Brände, auch in der Nähe der Hauptstadt Lissabon gab es eine Feuersbrunst. Am Samstagabend brachten in Quinta da Paiva mehr als 160 Feuerwehrleute mit 32 Fahrzeugen und vier Löschflugzeugen das größte Feuer unter Kontrolle. Seit Anfang des Jahres wurden in Portugal fast 24.000 Hektar Land durch Brände zerstört - 7000 Hektar mehr als im gesamten vergangenen Jahr. (sas/mas/afpd/dpa/ap)