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Popp: Der Ton des Popcorns

Lisa Duhm / hf11. Februar 2015

Unzählige Popcorn-Tütchen sind von den Karnevalswagen geworfen worden. Man kann das Popcorn einfach nur essen, man kann es aber auch untersuchen. Das haben Forscher nun getan - und einige Geheimnisse gelüftet. Popp!

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Popcorn (Foto: Fotolia/LoloStock).
Bild: Fotolia/LoloStock

Warum Popcorn-Esser Kinowerbung ignorieren

Bestimmt haben Sie sich schon einmal gewundert, warum Popcorn im Topf so ein poppendes Geräusch macht? Und wie oft dachten Sie, das liegt daran, dass es gegen den Deckel hüpft?

Nun ja…Wissenschaftler aus Paris sagen nun, dass sie den wahren Grund dafür kennen. Und zwar, entsteht das Aufpoppen demnach durch das plötzliche Entweichen von verdampftem Wasser, das in jedem Korn enthalten ist. Rund 20 Milligramm. Sobald die Maiskörner im Kochtopf eine Temperatur von 180 Grad Celsius erreichen: Popp!

"Bisher gab es nur kommerzielle Studien zu Popcorn, deshalb wollten wir das Phänomen einmal wissenschaftlich betrachten", sagt Emmanuel Virot der Ècole Polytechnique in Paris.

Virot war einer der Forscher, die an der Studie beteiligt waren. Sie wurde im Fachblatt "Journal of the Royal Society Interface" veröffentlicht.

Eine Reihe von Tests

Er und sein Kollege, Alexandre Ponomarenko, überwachten das knallende Popcorn mit einer Hochgeschwindigkeitskamera, die mehr als 10.000 Bildern pro Sekunde aufnahm.

Dadurch konnten sie das Knallgeräusch genau auf den Moment verorten, wenn der Wasserdampf innerhalb des Maiskorns heiß genug war, um die umliegende Schale zu sprengen. Aber das ist nicht alles. Sie entdeckten auch, dass Popcorn nicht zum Popcorn würde, ohne Purzelbäume im Topf zu schlagen.

Das Korn verwandelt sich zu der (uns) bekannten Popcorn-Form, indem es anderthalb Saltos im Topf vollführt. Eine Art Stärke-Bein bildet sich an der Unterseite des anschwellenden Popcorns, das den Sprung ermöglicht.

Bekannter Snack

Seit über 9000 Jahren essen die Menschen Popcorn. Aber warum sollten sie sich die Mühe machen, dazu wissenschaftliche Tests durchzuführen?

Das Popcorn-Projekt ist nicht die erste ungewöhnliche Forschungsarbeit von Ponomarenko und Virot. 2013 erhielt ihre Studie zum Klang von durstigen Bäumen globale Aufmerksamkeit.

Und dasselbe erhoffen sie sich von ihrer Popcorn-Studie. "Als wir begannen, das Aufpoppen zu beobachten, stellte sich heraus, dass dieses Phänomen interessante Physik aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen beinhaltet: Thermodynamik, Biomechanik und Akustik", sagt Virot.

Popcorn habe eine ganz einzigartige Art zu springen - die es wert ist, zu analysieren. Ihr Video zeigt, wie unterschiedlich die Kerne tatsächlich hüpfen. Virot sagt, das Projekt soll Wissenschaft und Praxis verbinden - und es so einfacher für Schüler und Studenten machen, komplexe Wissenschaft zu verstehen. Und dazu kommt: Es schmeckt auch richtig gut!