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Serie «Treffpunkt Olympia»: Teil 2

Benjamin Wüst 3. August 2008

Sun Weide ist der Presseprecher des Pekinger Organisationskomitees (BOCOG). Wie sieht er die olympischen Spiele?

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Olympische Generalprobe am Tiananmen Platz in Peking am 8. August 2007 (AP Photo/Kyodo News)
Olympische GeneralprobeBild: AP
  • Frage: Was bedeuten die Olympischen Spiele für Peking und für China?

Sun Weide: Die Pekinger Olympischen Spiele bieten eine große Chance für ein besseres Verständnis zwischen China und der ganzen Welt. Mehr und mehr internationale Besucher kommen nach Peking und nach China. Als Resultat der Olympischen Spiele wird China in der Welt besser verstanden werden. Außerdem glaube ich, dass die Olympischen Spiele die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Peking und ganz China vorangetrieben hat. Die Umweltsituation hat sich verbessert, die Luftqualität in Peking hat sich verbessert, also ich denke die Spiele sind sehr wichtig für China.

  • Frage: Sie haben die Luftqualität angesprochen. Sie mag zwar etwas verbessert sein, aber der Smog schreckt viele Besucher davor ab nach Peking zu kommen. Sogar Sportler haben abgesagt, weil sie das Klima fürchten.

Sun Weide: Also man sollte sich das erst einmal vor Ort ansehen, bevor man so etwas glaubt und so reagiert. Ich denke die medizinische Abteilung des IOC hat gerade einen Report herausgebracht über die Luftqualität in Peking. Das Ergebnis des IOC-Reports ist, dass die Luftqualität im August in Peking gut sein wird und keine Gefahr von ihr für die Sportler ausgeht

  • Frage: Neben der Luftqualität ist auch Doping ein viel diskutiertes Thema mit Blick auf die Spiele. Was hat China für den Kampf gegen Doping getan?

Sun Weide: Im Rahmen der Antidopingkampagne haben die chinesischen Sportbehörden viel getan. Im Jahr 2004 hat die chinesische Regierung ein Anti-Doping-Gesetz verabschiedet, also ich denke wir erfüllen die Voraussetzungen, um uns mit diesen Problemen auseinanderzusetzen. Auch in Fragen von Antidopingkontrollen hat sich einiges getan. So hat das IOC die Anzahl der Dopingtests um 25 Prozent auf 4500 Tests angehoben.

  • Frage: China hat 37 Wettkampfstätten für die Spiele errichtet. Die Hightech-Bauten stehen jetzt dort, wo früher Häuser von einfachen Bürgern standen. Es war zu lesen, dass fast eine Millionen Menschen umgesiedelt wurden?


Sun Weide: Da ist nichts Wahres dran. In ganz Peking leben 17 Millionen Menschen, davon sind fünf Millionen Wanderarbeiter, da ist es nur schwer vorstellbar, dass eine Millionen Menschen umgesiedelt wurden. Alles in allem wurden an neun Standorten von Wettkampfstätten Menschen umgesiedelt, 6000 Haushalte insgesamt. Die Pekinger Regierung hat das mit den Familien in einvernehmen geregelt. Die Betroffenen wohnen jetzt an anderen Stellen in Peking und haben Entschädigungen bekommen, die um einiges höher waren, als dies normal ist.

  • Frage: Wie möchte China gerne gesehen werden. Was ist das Image, das durch die Spiele vermittelt werden soll?

O-Ton Weide: Wir hoffen sehr, dass die Olympischen Spiele wie ein Fenster sein werden, das einen Einblick in Peking und China gewährt. Die Spiele bieten eine Plattform für ein besseres Verständnis zwischen China und der Welt. Konfuzius sagte vor mehr als 2000 Jahren: Was eine Freude, Freunde aus der der Ferne zu empfangen. In diesem August werden die Chinesen die Arme ausbreiten um Freunde aus der ganzen Welt zu empfangen.

  • Frage: Was ist sportlich von den Chinesen zu erwarten. Gewinnt China den Medaillenspiegel?

Sun Weide: Die chinesischen Athleten haben hart trainiert, so dass ich denke, dass sie gute Resultate schaffen werden. Unsere Sportautoritäten sagen Amerikaner und Russen sind in der ersten Gruppe. Das Ziel für China ist es die Führung in der Verfolgergruppe zu festigen.