Was passiert bei Korallenbleiche?
Die Bleichung der Korrallen fällt in diesem Jahr am Great Barrier Reef besonders schlimm aus. Wissenschaftler sprechen nun sogar von der schlimmsten Korralenbleiche aller Zeiten. Was macht das mit den Riffen?
Vorher bunt, nachher weiß
Das Foto links wurde im Dezember 2014 geschossen, das Foto rechts im Februar 2015. Innerhalb von nur zwei Monaten hat die Korallenbleiche das Riff so sehr verändert. Die so rasant fortschreitende Bleiche - wie hier vor der Pazifikinsel Amerikanisch-Samoa - alarmiert die Forscher.
Nach bleich kommt tot
Korallen leben in Symbiose mit einer Algenart, diese ist für die Färbung der Korallen verantwortlich. Ist das Meer zu warm, produzieren die Algen Giftstoffe - mit der Folge, dass die Korallen sie abstoßen und "ausbleichen" - wie hier vor Hawaii. Ohne die Algen können Korallen nicht dauerhaft überleben.
Einblicke in Unterwasserwelten
Die wissenschaftliche Expedition "XL Catlin Seaview Survey" dokumentiert die Korallenbleiche weltweit. Einige der Bilder, die Taucher mit speziellen Kameras aufnehmen, kann man sich auch bei Google Street View ansehen.
Intaktes Ökosystem
So sah das Airport Reef vor Amerikanisch-Samoa aus, bevor die Bleiche begann. Die kleinen Algen, die in den gesunden Korallen lebten, boten ihnen ausreichend Ernährung. Korallen sind Tiere, die Kalk abscheiden. Daraus bilden sich über Jahrtausende gewaltige Riffstrukturen.
Bedrohte Artenvielfalt
Mehr als 90 Prozent der globalen Erwärmung kommt in den Ozeanen zum Tragen. Korallen sind daher ein Schlüsselindikator des Klimawandels. Die sensiblen Ökosysteme der Riffe bergen eine gigantische Biodiversität: Hier tummeln sich rund ein Viertel aller im Meer lebenden Arten.
Blanke Knochen
Die Makroaufnahme zeigt das weiße Skelett, das übrig bleibt, wenn die Symbiose von Koralle und Alge zerstört wurde. Kühlt sich das Meerwasser nicht wieder ab, kehren die Algen nicht zurück - ganzen Riffen droht damit der schleichende Tod.
Unterwasser-Wüste
Denn ohne die Algen verhungert die Koralle. Die Symbiose ist für sie überlebenswichtig. Mit den Korallen verschwinden auch die Fische, Seesterne und Pflanzen, die das Riff zuvor bevölkert hatten. Zurück bleibt eine leere Einöde.
Kleine Beute
Denn auch für diesen Paletten-Feilenfisch gibt es dann nichts mehr zu fressen. Er lebt von kleinen wirbellosen Tieren und Polypen bestimmter Steinkorallen.
Ausgelöscht
Eine Feuerkoralle, fotografiert vor und nach der Bleiche. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis sich die Korallenriffe wieder erholen - wenn sie es denn jemals tun.