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Was wird aus den Mitarbeitern von Air Berlin?

30. Oktober 2017

Air Berlin ist komplett zerschlagen. Beim Kampf um die letzten Unternehmensteile hat Easyjet den Konkurrenten Condor ausgestochen. Easyjet wird nun für 1000 Mitarbeiter in Berlin Stellen ausschreiben.

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Letzter Flug von Air Berlin
Bild: picture alliance/dpa/G. Fischer

Nach dem Ende des Flugbetriebs bei Air Berlin bleibt hunderten Mitarbeitern nur noch der Gang zur Arbeitsagentur. Sie sollen noch im November die Kündigung erhalten, wie die Fluggesellschaft am Montag in einer internen Mitteilung ankündigte. Zum Beginn des Insolvenzverfahrens am 1. November sind sie freigestellt.

Nun sollen mit den Arbeitnehmervertretern ein Interessenausgleich und ein Sozialplan vereinbart werden. Personalchefin Martina Nieman riet den Kollegen, sich schnellstmöglich bei der Agentur für Arbeit zu melden. Sie kündigte weitere Jobmessen an.

Betroffen sind Piloten und Flugbegleiter der Stationen Berlin, Düsseldorf, München, Paderborn, Leipzig und Nürnberg sowie die in Frankfurt stationierten Piloten. Auch ein großer Teil des Bodenpersonals wird nicht mehr gebraucht; diese Beschäftigten könnten in eine Transfergesellschaft wechseln, hieß es. Eine konkrete Zahl der Kündigungen nannte das Unternehmen nicht.

Einige Fliegen noch für die Lufthansa

Air Berlin hatte zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags Mitte August rund 8000 Beschäftigte. Bis vor zwei Wochen hatten schon mehr als 600 von ihnen das Unternehmen verlassen. Mehr als 2000 Mitarbeiter der Air-Berlin-Töchter Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW), Niki, Leisure Cargo und Air Berlin Technik werden von den Käufern direkt übernommen. Weitere 2300 Stellen sind bei den Käufern ausgeschrieben.

Gut 1700 Kollegen können in Transfergesellschaften wechseln, die sie bis Ende April nach Möglichkeit auf neue Stellen vermitteln sollen. Darunter sind 1200 Verwaltungsmitarbeiter, für die Air Berlin und der Senat gemeinsam eine Transfergesellschaft finanzieren. Air Berlin hatte mitgeteilt, bis zu 3,8 Millionen Euro zu zahlen und das Land um 11,5 Millionen Euro gebeten. Air-Berlin-Sprecher Ralf Kunkel sagte am Montag, das Land Berlin habe zugesagt, Geld beizusteuern. Das Land äußerte sich dazu am Montag nicht.

Bis der Verkauf in einigen Monaten über die Bühne gegangen ist, fliegt ein Teil der Air-Berlin-Crews noch für Lufthansa, die vor einem Jahr bis zu 38 Maschinen samt Personal bei den Berlinern geleast hat. Mehr als 1000 Mitarbeiter werden dafür voraussichtlich bis Ende Januar benötigt.

Zum Schluss kommt noch Easyjet zum Zug

Am Freitag hatte es den letzten Air-Berlin-Flug gegeben. "Wir haben einen traurigen Tag voller Emotionen und Abschiedsschmerz erlebt, der uns lange im Gedächtnis bleiben wird", heißt es in dem internen Schreiben. Der größte Teil des Unternehmens soll von Lufthansa übernommen werden, weitere Teile vom Logistiker Zeitfracht und der Wartungsfirma Nayak.

Der britische Billigflieger Easyjet übernimmt für 40 Millionen Euro Teile des Betriebs am Flughafen Berlin-Tegel, wie beide Unternehmen nach langen Verhandlungen mitteilten. Damit ist die Thomas-Cook-Tochter Condor im Rennen um die letzten Unternehmensanteile leer ausgegangen.

dk/stu (dpa, rtr)