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Washington und Riad uneins

28. März 2014

Saudi-Arabien und die USA streiten um die richtige Strategie in Syrien. Vor allem Waffenlieferungen an die Rebellen bleiben umstritten. Ein Besuch von US-Präsident Obama in Riad bringt keine Klärung.

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Barack Obama und König Abdullah (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

US-Präsident Barack Obama hat Saudi-Arabien dazu aufgerufen, Extremisten im syrischen Bürgerkrieg nicht zu unterstützen. Islamistische Gruppen müssten isoliert werden, forderte Obama bei seinem Besuch bei König Abdullah in Riad. Ebenso müsste die Opposition in Syrien unterstützt werden, erklärte das Weiße Haus nach dem Treffen.

Das sunnitische Saudi-Arabien macht sich dafür stark, die syrischen Rebellen besser zu bewaffnen. Der dortige Machthaber Baschar al-Assad gehört den Alawiten und damit der schiitischen Richtung des Islam an. Allerdings zögert die US-Regierung, die Rebellen zu bewaffnen, denn unter diesen sind auch sunnitische Gruppen wie die US-feindliche Terrorgruppe Al-Qaida.

Sorge wegen Iran

So warnte Obamas stellvertretender Sicherheitsberater Ben Rhodes auf dem Weg nach Riad, tragbarere Luftabwehrsysteme, sogenannte Manpads, könnten leicht in die falschen Hände geraten. "Es gibt gewisse Waffenarten, einschließlich Manpads, die der Gefahr einer Verbreitung unterliegen, wenn sie nach Syrien gebracht würden", sagte er. Nötig sei, die moderate Opposition in Syrien politisch und militärisch zu unterstützen.

Obama war im Anschluss an eine Europa-Reise nach Saudi-Arabien weitergereist. Bei dem Treffen mit Abdullah stand auch das Thema Iran auf der Tagesordnung. Saudi-Arabien befürchtet, das der schiitische Erzfeind Iran durch die Lockerung von Sanktionen in der Region wieder stärker wird, wenn die Atomverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. "Unsere Sorgen über das iranische Verhalten bleiben bestehen", versicherte Rhodes allerdings.

Proteste gegen Fahrverbot

Saudi-arabische Bürgerrechtlerinnen nutzen den Besuch des US-Präsidenten für eine erneute Kampagne gegen das Fahrverbot für Frauen. Für Samstag, den zweiten Tag des Obama-Besuchs, rufen sie dazu auf, demonstrativ Auto zu fahren. "Für unsere Kampagne legen wir jeweils einen Fahrtag im Monat fest. Diesmal fällt er mit dem Staatsbesuch zusammen", sagte die Aktivistin Madiha Al-Adschrusch der Nachrichtenagentur AFP.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte das Fahrverbot. Obama solle sich von einer Frau durch die Hauptstadt Riad chauffieren lassen, forderte sie. Im streng islamischen Saudi-Arabien ist Frauen das Autofahren verboten. Es ist das einzige Land der Erde mit einem solchen Verbot.

det/wl (afp, dpa)