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Webby – Oscars virtueller Bruder

Miriam Beiseler16. Mai 2004

Wer denkt, den Oscar gibt es nur für Kinofilme, liegt falsch. Im Mai freuten sich insgesamt 60 Preisträger über den Webby-Award. Zum achten Mal vergab die Jury den Internet-Oscar an die Gewinner.

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So sehen die Web-Preise ausBild: Laurie Blavin

Zwei Monate nach der Oscar-Verleihung für die besten internationalen Kinofilme wurden Mitte Mai 2004 die "Webby-Awards" vergeben. Der Preis für den virtuellen Internet-Auftritt ist der jüngere Bruder der großen, goldenen Statue. Traditionell in San Francisco vergab die "International Academy of Arts and Sciences" am Mittwoch (12.5.2004) den Internet-Award an die besten internationalen Web-Auftritte.

150 Nominierte, darunter 29 nicht-amerikanische Bewerber, hofften in diesem Jahr auf den begehrten Internet-Preis. Wie gewohnt ist er für 30 Kategorien ausgeschrieben. Je fünf Web-Seiten konkurrieren in einer Kategorie. Musik, Nachrichten, technische Verdienste und Verrücktes sind nur eine kleine Auswahl der Themen-Kategorien.

Deutsche Gewinner

2003 qualifizierte sich nur ein deutscher Beitrag. Der Kandidat für die Sparte "Internet-Kunst" ging allerdings leer aus. Anders in diesem Jahr: Gleich drei deutsche Seiten erhielten eine Nominierung: Für Spielefans die Seite "Brettspielwelt", der Navigationsdienstleister "Map 24" für die Sparte "technische Verdienste" und für Freunde des ausgefallenen Geschmacks die "Car Stuck Girls". Hier findet der User Geschichten über Frauen und Autos.

Weltweit jubelten 60 Gewinner über die Preisvergabe. In Deutschland freuten sich gleich zwei Webseiten-Betreiber: Einmal die Belegschaft der "Car Stuck Girls" und in Eschborn die Mitarbeiter des "Map 24"-Teams. Alexander Weingard ist Geschäftsführer des Navigationsdienstes: "Nach der Bekanntgabe der Gewinner haben wir erst mal eine Party mit 150 Kunden, Freunden und Verwandten gefeiert. Wir haben uns richtig über den Preis gefreut - vor allem, weil wir uns gar nicht selbst beworben haben. An dieser Stelle vielen Dank an den Unbekannten, der unsere Seite bewarb!"

Doppelter Gewinn

The Webby Awards
Zum achten Mal vergeben: Der Internet-Oscar

Weingard und das Team von "Map 24" ergatterten neben dem "Webby Award", der durch die Mitglieder der Academy vergeben wird, auch den Publikumspreis. Den "People's Voice Award" wählen die Internet-User per Stimmabgabe. Insgesamt 60 neue Internet-Seiten gehören nun zu den Gewinnern des Awards.

Jährlich und in einem festgelegten Zeitraum können sich Interessierte auf den Seiten des "Webby-Awards" für eine Nominierung anmelden. Der andere Weg, den wohl die "Map 24"-Seite genommen hat, führt über eine direkte Nominierung durch die Seitenkritiker.

Drei Schritte bis zum Sieg

Auch dieses Jahr wurden Nominierte und Gewinner von unterschiedlichen Juroren ausgewählt: Im ersten Schritt wählen "Seitenkritiker" die eingesandten und selbst nominierten Seiten nach sechs Kriterien aus. Darunter fallen die Aspekte Inhalt, Struktur, Navigation und bildliche Darstellung. Ebenfalls prüfen Juroren die Funktionalität der Seite (sind zum Beispiel Links vorhanden?) und die Interaktivität: Inwieweit kommuniziert der Benutzer mit dem Angebot? Im Anschluss erfolgt die Wahl der Vor-Nominierten, die alle Kriterien für den Preis erfüllen.

Im zweiten Schritt diskutieren Preisrichter maximal sechs Wochen die Vorauswahl ihrer Kollegen. Als Experten auf den Gebieten Wissenschaftsjournalismus, Redaktionsarbeit und Web-Entwicklung stellen sie ihre persönlichen Favoriten für jede Kategorie vor: Das sind die 150 Nominierten, die im Internet vorgestellt sind.

Schritt drei befasst sich mit der Auswahl der Gewinner: Hier kommen die knapp 500 Mitglieder der Academy zum Einsatz. Jedes Mitglied vergibt pro Kategorie eine Stimme. Der Nominierte mit den meisten Stimmen gewinnt. Am Ende der Prozedur stehen 60 Gewinner fest: 30 Internet-Seiten, die den "Webby-Award" gewonnen haben und 30 Seiten, die vom Publikum gekürt wurden - mit dem "People's Voice Award".

Preisverleihung im Internet

Der "Webby-Award", eine Statue in Form einer Spindel, wurde in den vergangenen Jahren sechs Mal vor Publikum vergeben. Seit dem letzten Jahr werden die Preise per Post verschickt. Zugänglich für alle Interessierten sind die Gewinner im Internet aufgelistet.