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Weiß-blaue Fußball-Visionen für die Welt

Klaus Feldkeller28. Juli 2005

"Wir wollen international auf das Fußballland Bayern aufmerksam machen", versprach Ministerpräsident Edmund Stoiber vor dem Münchner Kongress "Visions of Football". Dazu sind hochkarätige Gäste geladen.

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Das "Who is Who" des Weltfußballs bei "Visions of Football": UEFA-Chef Lennart JohanssonBild: AP

FIFA-Präsident Sepp Blatter und Uefa-Grande Lennart Johannson sind knapp ein Jahr vor der WM 2006 zu dem Kongress (27.-29.7.) gekommen und natürlich darf WM-Organisationschef Franz Beckenbauer als Fußball-Kaiser nicht fehlen. Vielversprechend sind auch die Themen-Panels rund ums runde Leder: Gesellschaft, Business und Medizin.

König Fußball regiert inzwischen die Welt: Die WM 2006 in Deutschland wird die teuerste aller Zeiten und soll natürlich das Fußball-Fest anno 1974 übertreffen. Fußball ist schon längst nicht mehr die schönste Nebensache der Welt, das wissen die Deutschen seit dem Gewinn der WM 1954, als das nationale Selbstbewusstsein wuchs. Auch China erhofft sich von der Professionalisierung seiner Kicker größere weltweite Reputation, wie Zhang Jilong als Vizepräsident des Exekutivkomitees des Asiatischen Fußballverbandes in München betonte.

Confederations Cup Fans aus Brasilien
Euphorisch: Die WM 2006 soll zum Fanfest werdenBild: AP

"Das Beste im Weltfußball"

Südafrika als Gastgeber der WM 2010 gibt in München bereits seine Visitenkarte ab. Organisations-Chef Daniel Jordaan sieht den Fußball als "Versöhnungs-Faktor, der noch stärker wirkt als die Freilassung von Nelson Mandela vor 15 Jahren".

"Diese Konferenz bietet unserem Land eine zusätzliche Gelegenheit, sich ein Jahr vor dem Anpfiff auf einer ganz anderen Plattform als WM-Ausrichter zu präsentieren. Da kommt das Beste, was es im Weltfußball gibt. Das ist eine gelungene PR-Aktion für den Fußball", sagt Schirmherr Franz Beckenbauer.

Visionen für das 21. Jahrhundert

Über 60 internationale Top-Referenten sind dazu geladen, unter anderem auch Englands Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson oder der ehemalige Stuttgarter Coach Matthias Sammer. 1200 Gäste werden erwartet. Als Veranstalter fungieren die Bayerische Staatsregierung und die Stadt München in Zusammenarbeit mit dem WM-OK und dem Fußball-Weltverband FIFA.

Franz Beckenbauer, links, Schirmherr der Konferenz Visions of Football
Scherzen mit "Goleo": Franz Beckenbauer (links) mit Moderator Helmut MarkwortBild: AP

Beckenbauer erhofft sich sogar Erkenntnisse im Hinblick auf die WM 2006, "die in die unmittelbare Vorbereitung im sportlichen und organisatorischen Bereich einfließen können". Auch für Blatter bietet "Visions of Football" eine "ideale Plattform", um dem Fußball "neue Impulse und sicherlich auch Visionen zu bringen, die dem Fußball des 21. Jahrhunderts förderlich sind".

Dissonanzen wegen Organisation

Der FIFA-Boss Sepp betont in München die friedensstiftende Wirkung des Spieles, schließlich umfasse der Fußball-Weltverband mit 205 Mitgliedsverbänden mittlerweile mehr Länder als die Vereinten Nationen.

Doch außerhalb des grünen Rasens herrscht kein Frieden. Statt des vom bayerischen Ministerpräsidenten geforderten "Paukenschlages" durch "Visions of Football" ist der Kongress von Dissonanzen begleitet. Organisationsfehler und Missmanagement bei der Planung der zwei Millionen Euro teuren Veranstaltung haben für Bayerns WM-Macher Folgen. So wurde der Oberste Rechnungshof damit beauftragt, mögliche Unregelmäßigkeiten zu prüfen.